Hamburg . Flüchtlinge kommen zu uns, weil sie eine neue Heimat suchen – wie wollen wir sie empfangen? Geben wir ihnen eine Chance?

So etwas lesen wir immer wieder in den Nachrichten: Die Arbeiten an der neuen Flüchtlingsunterkunft waren fast abgeschlossen. Ehrenamtliche Helfer waren dabei, die Schaukeln im Garten aufzuhängen und Büsche zu pflanzen. Doch nun liegt alles in Schutt und Asche. Schon wieder wurde ein Flüchtlingsheim angezündet.

Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Angriffe auf Asylunterkünfte in Deutschland auf etwa 800. Wie kann es sein, dass einige unserer Mitbürger einen solchen Hass auf Menschen haben, die sie nicht kennen, von denen sie aber annehmen, dass sie ihnen etwas wegnehmen und ihre Kultur und Werte verdrängen könnten.

Sicherlich gibt es unter den Flüchtlingen auch Menschen, die nicht nur mit guten Absichten kommen, aber die überwiegende Mehrheit verlässt ihre Heimat, weil dort Krieg und Chaos herrschen, es keine Zukunft für sie und ihre Kinder gibt. Sollten wir sie nicht mit Vertrauen und Zuversicht empfangen und sollten wir uns nicht in erster Linie auf das konzentrieren, was wir gewinnen könnten?

Ich habe eine Freundin, die vor einem Jahr mit ihrer Familie aus Syrien geflohen ist. Bevor ich sie das erste Mal traf, hatte ich sehr großen Respekt und auch ein bisschen Angst vor ihr und ihren Eltern, denn das war mein erster Kontakt zu Flüchtlingen. Doch schon bei meinem ersten Besuch stellte ich fest, dass das Menschen sind wie du und ich. Schnell merkten wir, wie ähnlich wir uns sind. Wir haben ähnliche Interessen. Obwohl wir uns aufgrund der verschiedenen Sprachen nicht immer verstehen, lachen wir viel und haben Spaß.

Wir sollten all diesen Menschen eine Chance geben, in unserer Gesellschaft anzukommen, auf sie zugehen und mit ihnen sprechen. Ich bin sicher, dann wird die Angst schnell verschwinden und aus Fremden werden Freunde.