Die Faschingszeit ist da! Wir verraten, welche Verkleidungen bei kleinen Verwandlungskünstlern gerade besonders angesagt sind

Alle Eltern müssen jetzt die Zähne zusammenbeißen. Clowns sind nicht mehr gefragt, Cowboys und Indianer Auslaufmodelle, und sogar Pippi Langstrumpf ist nicht mehr so beliebt wie in der eigenen Kindheit. Zumindest, wenn es nach den Kunden des Hamburger Traditionsgeschäftes FahnenFleck geht, in dem gerade Hochsaison ist. Schließlich ist am 27. Februar Rosenmontag, und wer bis jetzt nicht in der Schule oder dem Sportverein Fasching gefeiert hat, sucht vielleicht auf die Schnelle noch nach einem Kostüm oder einer Anregung.

Als Fasching, Fastnacht oder Karneval bezeichnet man fröhliche Bräuche, die in der Zeit vor der Fastenzeit gelebt werden – im Christentum liegt diese zwischen Aschermittwoch und Ostern. Ob die Menschen Fasching oder Karneval sagen und wie genau sie feiern, hängt davon ab, wo sie zu Hause sind. Weltberühmt sind zum Beispiel der Karneval in Rio und der Karneval in Venedig. Aber auch in Köln geht es bunt zu, sogar im Fernsehen werden die Karnevalsumzüge übertragen.

In Hamburg heißt es Fasching, und natürlich verkleiden sich Kinder hier im Norden genauso gern wie anderswo. Dass Jungs und Mädchen meist in ganz unterschiedliche Rollen schlüpfen mögen, weiß Birgit Neubert, die Geschäftsleiterin bei FahnenFleck ist: „Momentan sind bei den etwas älteren Jungs starke Helden wie Spiderman oder Batman sehr beliebt.“ Immer häufiger entscheiden sich die Kinder für Figuren, die sie aus dem Fernsehen kennen, wie etwa die Charaktere aus „Star Wars“. Dazu gehören aber auch weniger kriegerische Figuren wie der Feuerwehrmann Sam. Die Mädchen griffen zwar auch mal zum Minnie-Maus-Kleid, seien aber insgesamt weniger auf ganz bestimmte Vorbilder festgelegt, sagt Birgit Neubert. „Die ganz Kleinen wollen alle am liebsten Prinzessin oder Meerjungfrau sein. Und wenn ,lieb und rosa‘ dann vorbei sind, stehen gruseligere Kostüme hoch im Kurs.“

Schaurig passt nämlich tatsächlich nicht nur zur Halloween-Sause Ende Oktober. Denn als ein weiterer Ursprung der Faschingszeit wird gemeinhin das Frühlingsfest der alten Germanen angesehen, bei dem diese gruselige Masken trugen und mit Rasseln und Glocken richtig viel Lärm machten, um den Winter und mit ihm die bösen Geister zu vertreiben. Derartige Bräuche gibt es immer noch etwa im Süden Deutschlands und in der Schweiz.

Auch Nadine Faulhaber weiß, dass es gerade für die Jungs häufig interessanter ist, zu den „Bösen“ zu gehören. Vor ein paar Jahren hat sie die Firma Tusche Tiger gegründet, neben verschiedenen Kinder-Workshops bietet sie auf Veranstaltungen auch Kinderschminken an. Und steht immer häufiger vor der Aufgabe, kleine Pauls und Theos mithilfe von Schminke und Pinsel in Darth Vader zu verwandeln. „Die Tendenzen sind tatsächlich stark durch die Medien und das Sortiment der Spielwarenläden geprägt.“

Wenn die Eltern sie öfter ließen, würden sich manchmal aber auch kleinere Jungen gern in einen Schmetterling verwandeln oder mit Blumen-Motiven verzieren lassen. Nadine Faulhaber, die selbst zwei kleine Jungs hat, weiß, warum Verkleiden so wichtig für Kinder ist. „Auf diese Weise können sie in verschiedene Rollen schlüpfen. Sie tauchen vollständig ein und erforschen auf diese Weise die Welt.“ Manchmal entdeckten die Kinder so ganz neue Seiten an sich.

Allen Superhelden und geflügelten Feen zum Trotz – Dauerbrenner beim Schminken seien nach wie vor Tiergesichter. Der starke Tiger, das kuschelige Kaninchen, die Katze, die so gut klettern kann. „Oft suchen sich die Kinder ein Tier aus, dessen Eigenschaften sie gern hätten.“ Tatsächlich – auch im Kostümgeschäft entdeckt man Tier-Verkleidungen in allen Variationen.