Gartenvögel kann man vor Witterungund Feinden schützen, indem manihnen Nistkästen hinhängt. Wir erklären, wo man die bekommt, wie man die bautund was man dabei sonst nochbeachten sollte

Wenn Sie mit Ihren Kindern in diesen Tagen einmal etwas intensiver in den Garten oder einen nahe gelegenen Park schauen, können Sie den Kindern dort ganz viel hektische Aktivität zeigen. Vögel laufen mit Zweigen und Moosbüscheln im Schnabel umher, und wenn da nichts mehr reingeht, verschwinden sie irgendwo in den Bäumen oder einer Hecke. Es ist Frühling, und Amsel, Drossel, Fink und Star bauen eilig ihre Nester, weil sie bald brüten.

Gemeinsam mit Ihren Kindern können Sie sie dabei unterstützen, indem Sie ein paar Nistkästen in den Garten hängen. Damit helfen Sie vor allem den Vögeln, aber auch die Kinder können Spaß daran haben. Den Vögeln nützt es, weil sie gegen Wind und Regen, besonders aber gegen Feinde wie Marder und Eichhörnchen besser geschützt sind. Dadurch überleben viel mehr von den Jungvögeln, sodass sie in Ihrer Umgebung zahlreicher werden und die Kinder mehr zum Beobachten haben.

Denn das ist eine schöne Beschäftigung. Nistkästen kann man fertig kaufen, oder man kann sie selber bauen. Und zum Selberbauen gibt es wieder zwei Möglichkeiten: Entweder man kauft einen fertig zugeschnittenen Bausatz und nagelt oder schraubt ihn zusammen, oder man kauft Holz, aus dem man nach einer Bauanleitung Dach, Wände und Boden selber sägt und zusammenfugt.

Wie auch immer Sie sich entscheiden: Es gibt ein paar Dinge, die man unbedingt beachten sollte. Das Holz muss unbehandelt sein, nur außen kann man es am Ende lasieren. Für die meisten Gartenvögel sollten die Nistkästen in zwei bis drei Metern Höhe aufgehängt werden. Dazu benutzt man zum Beispiel eine Drahtschlinge, die man über einen Ast legt. Niemals den Kasten an einen Baum annageln und so den Baum verwunden! In einem kleineren Garten kann man etwa an jedem zweiten Baum einen anbringen. Die Einfluglöcher sollten von der Wetterseite weg zeigen, also Richtung Osten oder Südosten. Und: Das Loch muss für jede Vogelart eine bestimmte Größe haben, manche Arten brauchen auch eine besondere Form des Nistkastens.

Die gängigste Form ist der Höhlenbrüter-Nistkasten. Der hat zum Einfliegen ein Loch, dessen Durchmesser zwischen 26 und 45 Millimeter haben sollte – für jede Vogelart eine andere Größe. Solche Nistkästen benutzen fast alle Meisenarten, der Gartenrotschwanz, der Kleiber, der Sperling, den wir Spatz nennen – und, wenn das Loch 45 Millimeter groß ist, auch der Star. Hausspatzen, von denen es in der Stadt nicht mehr so viele gibt, wohnen auch gern mit mehreren Artgenossen in einem Mehrfamilien-Nistkasten.

Eine andere Sorte Vogelheim ist der Halbhöhlenkasten. Darin wohnen und brüten gern die Bachstelze, das Rotkehlchen, der Hausrotschwanz und der Zaunkönig, aber auch die inzwischen sehr seltene Dohle.

Und wer etwas gegen die Wohnungsnot der Fledermäuse tun will, hängt noch ein oder zwei Fledermauskästen in die Bäume. Die haben die Einflugöffnung unten und brauchen eine Rückwand, in die Rillen eingefräst sind. Denn Fledermäuse sitzen nicht, sondern sie krallen sich in diesen Rillen fest. Wenn es gelingt, Fledermäuse anzusiedeln, können Sie vor allem an Sommerabenden ihre Flugkünste bestaunen.