Die neue Teppich-Kollektion von Jan Kath ist inspiriert vom Blick aus dem Flieger

Bis zu 450 Knoten kommen bei einem handgearbeiteten Teppich des Teppichdesigners Jan Kath auf 6,45 Quadratzentimeter. Und nur so werden die feinen Nuancen erreicht, die die Entwürfe aus der neuen Kollektion „Heiter bis Wolkig’“ als einzigartige Bilder erscheinen lassen.

„Diese Kollektion ist aus Fotos entstanden, die ich aus dem Flugzeug beim abendlichen Anflug auf Bangkok aufgenommen habe“, erzählt der junge Designer, der in einer Teppichhändler-Familie im Ruhrgebiet aufgewachsen ist und dessen Stücke heute weltweit im musealen Kontext von Kunst und Design gezeigt werden. Und mit dieser Erklärung der Fotos fühlt sich der Betrachter auch sofort mitten in den Wolken, die plastischer kaum erscheinen könnten. Zu dieser feinen Wirkung tragen neben der hohen Fingerfertigkeit der Knüpferinnen und Knüpfer auch die ausgewählten Materialien bei, die für alle Teppiche aus dem Hause Jan Kath eingesetzt werden. So werden für diese Teppiche von Hand versponnene tibetische Hochlandwolle und chinesische Seide eingesetzt. Und die Seide ist es auch, die von jeder Position des Betrachters den Teppich etwas anders erscheinen lässt – was hell hier erscheint, wird dort dunkel wahrgenommen, und was hochglänzend von der einen Position wirkt, sieht von anderer Stelle eher matt aus. Um die Himmelsbilder so realistisch wie möglich darzustellen, müssen die kleinsten Farbnuancen und Schattierungen wiedergegeben werden – allein mit bis zu 30 Blau- oder Grautöne in einem Teppich. Dadurch entsteht eine Wirkung, die besonders in dieser Kollektion angebracht ist, denn auch in der Natur zeigt sich eine dicke Kumuluswolke vielschichtig in Farbe und Form, während sie in der nächsten Sekunde eine ganz andere Wirkung auf den Betrachter haben kann.

Eigentlich zu schade zum Betreten. Und wer doch darüber läuft, fühlt sich natürlich wie auf „Wolke 7“. Ein Stück der Kollektion ist derzeit im Showroom in der HafenCity zu sehen.