Die Dropkick Murphys laden am 30. Januar in der Sporthalle zum fröhlichen Punk-Stelldichein

Der 15. April 2013 ist den Dropkick Murphys immer noch sehr gegenwärtig. An dem Tag explodierten beim Boston-Marathon zwei von tschetschenischen Terroristen in Rucksäcken versteckte Bomben und töteten drei Menschen und verletzten 264 weitere. „4-15-13“ heißt ein Song auf dem aktuellen Album der Dropkicks Murphys, mit dem die Band aus Boston der Opfer gedenkt. „Dieses ist das wichtigste Lied, das wir jemals geschrieben haben“, sagt Sänger Ken Casey, „denn das Attentat hat unsere Stadt auf ewig verändert.“ Bei Konzerten der Celtic-Punk-Band von der US-Ostküste geht es so ausgelassen zu wie einst bei den Pogues. Dabei sind die Songs ernsthaft, wie auf ihrem Anfang Januar erschienenen Album „11 Short Stories Of Pain & Glory“ zu hören.

Der Song „Rebels With A Cause“ zum Beispiel dreht sich um Kinder, um die sich die Gesellschaft nicht mehr kümmert, weil sie erzieherisch als „hoffnungslose Fälle“ gelten. „Paying My Way“ handelt von Auswegen aus einer Sucht. Diese Songs basieren auf Erfahrungen der Bandmitglieder mit ihrer 2009 gegründeten Wohltätigkeitsorganisation The Claddagh Fund, die sich um Suchtprävention, um Kriegsveteranen und gestrauchelte Kinder kümmert.

Aufgenommen hat die Band das Album in El Paso, Texas. Musikalisch hat sich nicht viel am Sound der irisch-stämmigen Amerikaner geändert. Der keltische Einfluss ist unüberhörbar: Der Opener „The Lonesome ­Boatman“ beginnt mit einer irischen Whistle; in „Blood“ ertönt ein Dudelsack, viele Lieder sind Tanznummern mit einem sich überschlagendem Rhythmus wie „I Had A Hat“ oder „Sandlot“. Auch der Fußball-Klassiker „You’ll Never Walk Alone“ bekommt eine Neuinterpretation und erklingt als Punk-Song. Am 30. Januar darf in der Sporthalle gefeiert und gepogt werden – allerdings mit Verstand und sozialem Bewusstsein.

Dropkick Murphys Mo 30.1., 20.00, Sporthalle
(U Lattenkamp), Krochmannstraße 55,
Karten zu 38,80; www.dropkickmurphys.com