Letzten Sonntag waren wieder die Sternsinger an unserer Haustür. Ein entzückendes Trio aus zwei Jungen so um die zehn bis zwölf Jahre alt und einem kleinen Mädchen, vielleicht sechs, die einen Stern am Holzstab hielt. Der war fast doppelt so lang wie sie und sie hob ihn immer wieder tapfer hoch, wenn einer der Jungen den „Stern über Bethlehem“ in seinem Spruch erwähnte. Die verkleideten „Heiligen Drei Könige“ sangen „Gloria“, dann schrieben sie die drei Buchstaben C+M+B an unsere Haustür und baten um eine Spende für Straßenkinder. Ihr Besuch dauerte nur ein paar Minuten, doch er macht mich immer noch fröhlich, wenn ich daran denke.

Denn die Tradition der Sternsinger und die Segnung unseres Hauses ist mir wichtig, doch scheinen nicht viele sie hier wertzuschätzen oder gar zu kennen. In unserer Straße entdecke ich nur wenige gesegnete Haustüren und meine Sternsinger kamen quasi auf Bestellung – ich musste dazu bei der Gemeinde anrufen. Im katholischen Freiburg, wo ich herkomme, ist das ganz anders, da teilen sich die vielen Sternsinger nach Stadtteilen auf und gehen von Tür zu Tür. Meine Sternsinger waren ökumenisch unterwegs – also im Auftrag beider Kirchen. Eine typisch norddeutsche Lösung. Das fand ich schön.