Berlin.

Wie werden wir in Zukunft leben? Unternehmen und Forscher arbeiten weltweit an Technologien, die unser Leben verändern sollen. Manche davon sind gar nicht allzu fern: In Dubai zum Beispiel soll die Feuerwehr bald mit Raketenrucksäcken ausgestattet werden. Notwendig geworden ist das durch die mehr als 900 Wolkenkratzer, die in Dubai inzwischen in den Wüstensand gesetzt wurden. Der höchste, der Burj Khalifa, ragt 828 Meter in den Himmel. So hoch reicht keine Feuerwehrleiter. Die Lösung sollen Raketenrucksäcke sein. Bei dem neuseeländischen Hersteller Martin Aircraft hat das Emirat 20 Jetpacks bestellt. „Dubai ist weltweit führend beim Bau von hohen Wolkenkratzern, und manches Mal haben unsere Leute Schwierigkeiten, bei Notfällen schnell einzugreifen. Diese Fluggeräte statten uns besser aus“, erklärt Zivilschutz-Chef Ali Hassan Almutawa in einer Mitteilung. Die fliegenden Feuerwehrleute sollen aber nicht löschen, sondern Verletzte bergen oder mit Einsatzkräften am Boden kommunizieren.

Statt mit Düsen werden die Jetpacks wie Helikopter von zwei Propellern angetrieben. Auf bis zu 75 Kilometer pro Stunde kann der Pilot damit beschleunigen und auf bis zu 1000 Meter steigen — für rund 30 Minuten Flugzeit. Gelenkt wird das Fluggerät über zwei Joysticks. Im Laufe des Jahres sollen auch Privatpersonen einen Rucksack kaufen können. Kosten: 237.000 Euro.

In Kaiserlautern steht das Büro der Zukunft

Doch nicht nur in Dubai wird an der Zukunft gearbeitet. Sabine Hoffmann beschäftigt sich in Kaiserlautern mit dem Büro von morgen. 22 Millionen Deutsche arbeiten zumindest zeitweise in einem Büro – viele davon haben genug von stickigen Großräumen mit hohem Lautstärkepegel. „Es ist ganz schwierig, ein Raumklima hinzubekommen, in dem alle zufrieden sind“, sagt die 44-jährige Hoffmann. Im Selbstversuch testet die Professorin zusammen mit Kollegen von der Technischen Universität und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), wie das Wohlbefinden von Schreibtischarbeitern gesteigert werden kann. In einem Modellbüro testen sie zum Beispiel einen Stuhl, der helfen soll, die Atmosphäre in deutschen Großraumbüros zu revolutionieren. Auf Knopfdruck pusten kleine Ventilatoren in Sitz und Rückenlehne durch die Kleidung Luft auf die Haut. Kostenpunkt: 1000 Euro.

Neben dem Ventilatorstuhl gibt es auch eine Anti-Lärm-Leuchte. Das mannshohe Gerät produziert auf Wunsch ein monotones Lüftungsgeräusch, das wie ein Rausch-Schleier störende Stimmen von Kollegen verschluckt. Inspiriert werden die Forscher von den Techkonzernen im Silicon Valley. Facebook oder Google gestalten ihre Büros wie Urlaubsresorts, Massagesalon und Kegelbahn inklusive. „Diese Firmen nehmen Geld in die Hand und probieren aus, wie sie die Produktivität steigern können“, sagt DFKI-Mitarbeiter Heiko Maus.

Nicht nur in der Arbeitswelt steht die Gesellschaft vor tief greifenden Veränderungen. Forscher prophezeien, dass sich unser Alltag in den kommenden Jahren rasant verändern wird.

China steigt ein in den Kampf um Weltraumreisende: Das Land will ein neuartiges Raumschiff bauen, das Privatleute 130 Kilometer über die Erdoberfläche bringt – Schwerelosigkeit inklusive. Schon in zwei Jahren soll es erste Testflüge geben, sagte Han Pengxin vom mit der Erforschung beauftragten chinesischen Staatsunternehmen während eines Weltraumkongresses.

Die Idee, Touristen ins All zu bringen, ist nicht ganz neu. Auch Amazon-Gründer Jeff Bezos und der Milliardär Richard Branson experimentieren mit Raumfähren. Doch die Chinesen wollen die beiden Unternehmer ausstechen: Han Pengxin strebt an, die Reisenden in eine größere Höhe zu transportieren als Bezos’ und Bransons Anbieter. Bei geschätzten Kosten von etwa 190.000 Euro pro Flug sei das Angebot für „Bosse und Geschäftsmänner“ sehr attraktiv, so Han.