Mit dem heißen Feuer soll der kalte Winter vertrieben werden

Birgit Damer hält eine Wachsfackel in der rechten Hand. Der Feuerschein tanzt in ihren Augen, Nordseewind zerzaust die blonden Haare. Die Fackel darf noch nicht ins Feuer, noch ist nicht die Zeit für einen Wunsch. Die 49-Jährige stammt aus Berlin, vor 14 Jahren ist sie nach Sylt gezogen. Jetzt organisiert sie das große Feuerfest der Friesen mit: ­Biikebrennen, eine Mischung aus Tradition und beliebtem Tourismusspektakel.

„An diesem Feuer ist es egal, ob man zugezogen ist, Urlauber oder schon immer hier gelebt hat. An diesem Feuer gibt es nur eins – ein Gefühl der Zusammengehörigkeit“, schwärmt Damer. Energisch wirft sie die brennende Fackel in die Flammen. Viele, sehr viele Wünsche dürften über die Jahrhunderte in Flammen aufgegangen sein. Denn die Biike geht auf heidnische Zeiten zurück. „Das Feuerzeichen hat seinen Ursprung in der Wintervertreibung“, erzählt Sven Lapphoen, Geschäftsführer des Sylter Heimatvereins. Biikebrennen gibt es auch außerhalb von Sylt, in Friesland etwa. Immer am 21. Februar, dem Tag vor dem Petritag.

Eine Übersicht der Biikebrennen auf den Inseln und Halligen gibt es bei Nordseetourismus (Tel.: 04841/89750, www.nordseetourismus.de).