Weltweit gibt es noch 30 Milliarden Tonnen des Edelmetalls im Boden. Als Anlage kann man monatlich Anteile an Goldbarren erwerben.

Nichts ist beglückender als ein Bad in goldenen Talern, schwärmte schon Dagobert Duck, Multimilliardär aus Entenhausen. Doch Gold wird nicht nur von Milliardären geliebt, Menschen aller Kontinente begehren es. Kein anderes chemisches Element setzt vergleichbare Emotionen frei, hat eine so spezifische Dichte und ist so formbar, übersteht alle Währungen und alle Währungsreformen. Dabei ist Gold alles andere als ein rares Produkt: In der Erdkruste finden sich laut philoro Magazin 30 Milliarden Tonnen davon. Warum also eignet es sich als Wertanlage?

Die „Mutter aller Währungen“ fungiert seit 6000 Jahren als Objekt der Begierde. Seit der weltweiten Finanzkrise im Jahre 2008 rückt Gold wieder verstärkt in den Fokus der Anleger, wobei sich Gold nicht zur kurzfristigen Spekulation eignet.

„Bei vielen Menschen ist das Vertrauen in Banken nach wie vor stark erschüttert“, sagt Axel Potthast, Geschäftsführer vom Goldkontor Hamburg. „Wer heute 100.000, 20.000 oder auch nur 1000 Euro auf seinem Konto hat, möchte sein Geld zunehmend so anlegen, dass es sicher ist.“ Sei es aus Angst vor einem weiteren Bankeneinbruch, dem vermeintlichen Zusammenbruch des Euros oder ganz einfach vor dem Hintergrund der aktuellen Nullzinspolitik, die den Wert des Gesparten Jahr für Jahr automatisch verringert. Von den möglichen Investitionen in Edelmetalle unterliegen Platin und Palladium dem Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, Silber wird differenzbesteuert. Gold, das mit 97 Prozent den Löwenanteil aller Investitionen in Feinmetallen ausmacht, ist mehrwertsteuerbefreit. Es lässt sich als Münzen oder als Barren erwerben, dabei ändert sich der Goldpreis, ähnlich wie der Dax, alle zwei Minuten.

Ein niedriger Ölpreis ist genauso ein Zeichen für eine schlechte Weltwirtschaft wie ein hoher Goldpreis. Der Goldpreis war in den USA 37 Jahre lang als Standard auf 35 US-Dollar je Feinunze (31,1g) fixiert worden. Als 1975 der private Besitz von Gold wieder erlaubt wurde, kletterte der Preis bis 1980 bis auf 850 USD, den Höchststand erreichte er 2011 mit 1920 USD. Derzeit kostet die Unze ungefähr 1140 bis 1180 Dollar, wobei der Preis immer in Unzen gewogen wird und in Europa in Gramm beziehungsweise Kilogramm verkauft wird.

Gold darf bis zu einem Betrag von 15.000 Euro jeder anonym kaufen und in bar bezahlen, erst bei höheren Beträgen fordert das Geldwäschegesetz eine Registrierung. „Wir achten dabei strikt auf Compliance“, sagt Axel Potthast, der auch ab und an einen Kunden ablehnt. „Der allergrößte Teil der Goldkäufer sind ganz normale Hamburger, die Sicherheit suchen – vom Notar über den Kaufmann, vom Studenten bis zum Journalisten.“ Die meisten Kunden kaufen Gold als langfristige Absicherung. Manche nehmen ihr Edelmetall mit nach Hause in den eigenen Tresor, andere bevorzugen die Schließanlage des Goldkontors, der größten Schließanlage Norddeutschlands, in der in unbegrenzter Menge Gold und anderes gelagert werden kann.

Münzen sind aufgrund der Prägung immer etwas teurer

Auch zu Pro Aurum am Großen Burstah kommen viele Kunden, die ihr gefühlt unsicheres Papiergeld in „richtiges“ Geld umwandeln möchten. „Manche kaufen regelmäßig kleine Beträge, andere zweimal im Jahr für viele Tausend Euro“, sagt Danny Kruse, Leiter der Geschäftsstelle Hamburg. Ein 250 Gramm schwerer Barren kostet derzeit ca. 9000 Euro, Münzen sind aufgrund ihrer Prägung umgerechnet etwas teurer.

Viele Anleger, die etwas mehr ausgeben möchten, tendieren daher zu den etwas günstigeren Barren. Wer für mindestens 5000 Euro Gold gekauft hat, kann seinen Schatz im Tresor von Pro Aurum in München lagern. Möchte er ihn wiederhaben, kann er ihn sich selbstverständlich ausliefern lassen oder in der Zentrale Pro Aurums persönlich abholen, sagt Danny Kruse. Grundsätzlich gilt beim Tafelgeschäft (Bankgeschäft am Schalter gegen Barzahlung), dass der Kauf unter Berücksichtigung des Geldwäschegesetzes anonym erfolgen kann, beim Verkauf des Edelmetalls hingegen gilt die Ausweispflicht.

Auch bei der Haspa lässt sich Gold in jeglicher Größenordnung kaufen. Wer sein Girokonto bei der Haspa hat, kann dort sein Gold im Schließfach deponieren. Bei der Sutor Bank lässt sich über Kooperationspartner ein Goldsparplan abschließen. Dafür benötigt man kein Girokonto. „Der Kunde zahlt monatlich einen bestimmten Betrag ein und erwirbt dadurch Anteile an Goldbarren“, sagt Michael Gott, Leiter Vertrieb. Die Mindestsparrate liegt bei 50 Euro monatlich, dafür erhält man Anteile unterschiedlicher Menge, da der Goldpreis Schwankungen unterworfen ist. „Häufig entscheiden sich Anleger für einen Sparplan, der über zehn Jahre oder manchmal auch länger läuft“, sagt Gott. Bei der Sutor Bank geht es nicht um kurzfristiges Spekulieren sondern darum, sich langfristig bei der Geldanlage gut aufzustellen, dazu gehört für viele ein gewisser Goldanteil.

Kauft man nun besser Münzen oder Barren? Goldbarren – das hört sich schnell nach James Bond oder Donald Duck an, in Wirklichkeit sind diese Barren sehr klein: ein Gramm Gold hat ungefähr die Maße einer SIM-Karte, ein Kilo je nach Gussform die Größe einer Zigarettenschachtel oder Tafel Schokolade. Barren sehen eher trüb aus und sind oft in Folie eingeschweißt, wenn nicht, ist es auch nicht schlimm. Münzen können durch Aufbewahrung im Portemonnaie Kratzer bekommen und an Wert verlieren. Sie sollten stets in ihrer Hartplastikverpackung bleiben.

Die berühmtesten Münzen sind der Krügerrand, der kanadische Maple Leaf und der American Eagle. Um in Südafrika an das Gold für die rötlich schimmernde Krügerrand-Münze zu kommen, muss in den Minen inzwischen bis zu 4000 Meter tief geschürft werden. Der sehr empfindliche Maple Leaf schimmert goldgelb und wird mit dem Portrait der englischen Königin geziert, das alle paar Jahre ihrem Aussehen angepasst wird. Die Münze mit der 50 Canadian Dollar Prägung kostet rund 1100 Dollar und sollte in einem Münztäschchen aufbewahrt werden.

Am 2. Januar 1999 konnte man mit 100 Euro 12,7 Gramm Gold kaufen, heute bekommt man dafür gerade mal 2,8 Gramm. Die Nachfrage nach Gold steigt, doch wohin der Goldpreis sich entwickelt, kann niemand vorhersehen. Alle drei Experten halten es für unwahrscheinlich, dass der Goldpreis in absehbarer Zeit sinken wird, doch Vorhersagen über die Entwicklung des Goldpreises sind unmöglich. Gold sichert Geld, sorgt für Werterhalt und lässt sich gerade im Alter einfach wieder verkaufen – sofern nicht die EU auf die Idee käme, wie Roosevelt 1933, ein Verbot privaten Goldbesitzes auszurufen. Doch das dürfte schwer realisierbar sein.