Das ist nun wirklich eine abseitige Gegend. Im 7500 Meter hoch gelegenen afghanischen Grenzland zu Tadschikistan, Pakistan und China ist die Lage der Bevölkerung trostlos. Die Menschen sehnen das Ende der westlichen Intervention herbei und haben gleichzeitig Angst davor, denn sie befürchten ein Comeback der Taliban und anderer Fundamentalisten. Die Kluft zwischen den Reichen und den Armen wird ständig größer. Drogenbarone machen Rekordumsätze mit Opiumverkäufen und lassen sich protzige Villen errichten.

Vor diesem Hintergrund agieren gleich mehrere Kinderbanden. Die einen sammeln und verkaufen Metallreste und Munition. Andere arbeiten in Lapislazuli-Minen. Eine weitere Gruppe überfällt Karawanen oder lässt sich mit Opium dafür bezahlen, dass sie sie schützen.

„Das Land der Erleuchteten“ ist der erste lange Dokumentarfilm des belgischen Regisseurs Pieter-Jan De Pue. Sieben Jahre lang hat er vor Ort recherchiert und gedreht. In die dokumentarischen Aufnahmen hat er eine fiktionale Geschichte hinein montiert. Entstanden ist eine filmische Mischform zwischen Spiel- und Dokumentarfilm mit verstörend schönen poetischen Bildern, die einen ironischen Kontrast zur Ausweglosigkeit des Landes und der jungen Generation zeigen. Der Film hat auf mehreren Festivals Preise gewonnen.

„Das Land der Erleuchteten“ B/NL/IRL/D 2015, 87 Min., o.A., R: Pieter-Jan De Pue, täglich im 3001 (OmU); www.gebrueder-beetz.de/
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