Im Spätherbst, wenn bei uns im Norden die Eisdielen allmählich ihre Pforten schließen, kommt die Zeit für unsere ganz spezielle häusliche Restauration. Immerhin gibt es Stammgäste, die schon ungeduldig darauf warten, dass sie endlich wieder bei uns einkehren und sich satt essen können. Meisenknödel, Sonnenblumenkerne, Streufutter, kleine Netze, gefüllt mit Nüssen – wir sorgen gewissenhaft für eine ansprechende Auswahl, damit die gefiederten und pelzigen Besucher auch wirklich zufriedengestellt werden.

Dabei sind bestimmte Vorlieben auszumachen. Natürlich schätzen die Eichhörnchen eher die Beutel mit den Nüssen. Und anstatt die nahrhaften Kerne einzeln herauszuknabbern, erbeuten manche von ihnen gleich ein ganzes prall gefülltes Säckchen und entschwinden damit in ihren geheimen Unterschlupf. Gauner, alle miteinander! Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen? Nicht bei uns.

Zur Konfrontation kommt es allerdings dann, wenn einer der rot-braun gewandten Gäste es sich gerade zum Speisen im Vogelhaus gemütlich gemacht hat und der menschliche Hausherr sich unversehens nähert. Dann gibt es ein tierisches Geschimpfe und Gekeckere, das unzweideutig klarmacht, dass der Gast gern beim Essen ungestört ist. Doch auch dafür haben wir Verständnis. Spätestens seit Loriot weiß man ja, dass aufdringliches Publikum beim Restaurant-Besuch den Appetit verdirbt. Und das nicht nur bei der Kalbshaxe Florida!