Hamburg . Trotz 360 Hinweisen fehlt der Polizei noch immer jede Spur von dem Täter. Die Ermittler dehnen die Öffentlichkeitsfahndung nun aus.

Nach dem Mord an dem 16-jährigen Victor E. an der Kennedybrücke hofft die Polizei nun auch auf Hinweise von Flüchtlingen auf den unbekannten Täter. Wie ein Sprecher auf Abendblatt-Anfrage bestätigte, werden ab Donnerstag sukzessive Plakate mit dem Phantombild des Täters in den 170 Unterkünften für Asylbewerber und Flüchtlinge in Hamburg ausgehängt. Darin wird die Beschreibung des Täters nach den vorliegenden Zeugenaussagen in mehreren Sprachen angegeben.

Wie der Sprecher weiterhin erklärte, sind bei der Mordkommission im Rahmen der Öffentlichkeitsfahndung 360 Hinweise auf den möglichen Täter eingegangen. Victor E., der am 16. Oktober gemeinsam mit seiner 15 Jahren alten Freundin nahe der Kennedybrücke am Alsterufer saß, war plötzlich von einem Unbekannten angegriffen und mit mehreren Messerstichen tödlich verletzt worden. Die Freundin des Opfer stieß der Täter ins Wasser.

Polizei sucht immer noch Zeugen

Zwei Wochen nach der Tat hatte sich die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) zu dem Mord bekannt. Die Polizei hält einen islamistischen Hintergrund nach den bisherigen Erkenntnissen für sehr unwahrscheinlich. Trotz der Hinweise und der intensiven Fahndung fehlt den Ermittlern aber eine heiße Spur.

Die Polizei bittet nach wie vor Zeugen, die auffällige Beobachtungen gemacht haben, sich zu melden. Zudem sucht die Polizei weiterhin Zeugen, die die Person auf dem Phantombild erkennen. Gerade von diesem hatte sich die Polizei einen Durchbruch in dem Fall erhofft – doch dieser blieb bislang aus.

Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat und Ermittlung oder Ergreifung des Täters führen, werden 5000 Euro Belohnung ausgesetzt. Zeugen können sich an alle Polizeidienststellen und die Staatsanwaltschaft Hamburg wenden. Das Hinweistelefon der Polizei ist unter der Rufnummer 4286-56789 erreichbar.