Österreicher planen eine Art Wasser-Interrail von Nowgorod bis Bordeaux

Die Sehnsucht nach unbehaglichen Flussreisen mit wortkargen Kapitänen tschechischer Schubverbände muss in Österreich besonders ausgeprägt sein. Anders als mit der Abwesenheit von Küste ist jedenfalls nicht zu erklären, warum Forscher aus St. Pölten jetzt eine Lösung für ein Problem gefunden haben, von dem man gar nicht wusste, dass es existiert: Sie haben Urlaubsreisen auf Frachtschiffen vereinfacht. Und zwar in diesem Internet.

Auf der Plattform CargoRider finden Romantiker und Abenteurer alle buchungsrelevanten Informationen für Frachtkähne in Europa. In seiner Anmutung erinnert das Streckennetz dabei sogar an den HVV. Nur dass die Haltestellen nicht Schlump heißen, sondern Nowgorod, Bordeaux oder Ferrara – alle schön säuberlich über Wasserstraßen miteinander verbunden.

Laut österreichischer Zeitung „Die Presse“ schwebt den Entwicklern nach Abschluss der Testphase eine Art Wasser-Interrail vor. Nur teurer. Und weniger komfortabel. Denn pro Tag ohne Annehmlichkeiten werden schon mal 100 Euro fällig. Dafür kriegt man auch Kreuzfahrten, aber bei denen darf man seine Frikadelle ja nicht selber braten.