Fast 140 Jahre ist es her, als Hermann Blohm (l.) und Ernst Voss den Schiffbaubetrieb Blohm & Voss in Hamburg gründen. Beide lernen sich 1876 kennen. Blohm schreibt über die erste Begegnung mit seinem späteren Geschäftspartner: „Er gefiel mir gut, und da das Gefallen auf Gegenseitigkeit beruht haben muss, besuchte er mich von Zeit zu Zeit.“ Die Besuche führten schließlich ein Jahr später zur Gründung des gemeinsamen Schiffbaubetriebs.

Der damals 29-jährige Blohm – Sohn eines Lübecker Überseehändlers – bringt als Ingenieur nicht nur eine Menge Know-how mit, sondern auch den Großteil des Startkapitals: 500.000 Goldmark. Voss, Sohn eines Hufschmieds aus der Nähe von Rendsburg, glänzt derweil mit Ideen und seinem Konstruktionsgeschick.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten boomt das Geschäft. Garanten für den Erfolg sind die Gründer und ihre tiefe Freundschaft zueinander: Nicht nur dass die beiden sich ein Büro miteinander teilen. Sie treffen sich auch mehr als 40 Jahre lang jeden Morgen zum Frühstück, um über das Unternehmen und Privates zu reden.

Vor allem Hermann Blohm gilt als äußerst autoritär. Von Gewerkschaften hält er wenig; für seine Beschäftigten tut er dennoch viel, führt 1882 eine Betriebskrankenkasse ein. Das Unternehmen profitiert stark von den Rüstungsgeschäften vor und während des Ersten Weltkriegs. Den Zweiten Weltkrieg erleben die Gründer nicht mehr. Voss stirbt 1920, Blohm zehn Jahre später.

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