Düsseldorf.

Die Verbraucherzentrale NRW kritisiert den Umgang vieler Ärzte mit den sogenannten individuellen Gesundheitsleistungen (Igel). Häufig bekämen Patienten diese Zusatzleistungen, die sie aus eigener Tasche bezahlen müssen, schon bei der Anmeldung in der Arztpraxis angeboten, teilte die Organisation mit. In vielen Fällen erfolge die Behandlung ohne Vertrag und Rechnung. Dadurch fühlten Patienten sich bedrängt und verunsichert, wie mehr als 1800 Einträge im Onlineportal www.igel-ärger.de zeigten, das die Verbraucherzentrale NRW in Kooperation mit den Verbraucherzentralen Berlin und Rheinland-Pfalz betreibt.

„Die Beschwerden im Igel-Forum zeigen, dass die Behauptung von Ärzten, Patienten mithilfe von individuellen Gesundheitsleistungen Zugang zu neuen und besseren Therapieangeboten zu verschaffen, in deren Praxen nicht zum Wohl und Nutzen der Patienten umgesetzt wird“, kritisierte Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW. Beschwerden bei Kassenärztlichen Vereinigungen und Ärztekammern führten in der Regel nicht zu guten Lösungen, weil die Patienten keinen Einblick in die Verfahren hätten. Er forderte die Einrichtung einer unabhängigen Schlichtungsstelle.

Zu den Igel-Leistungen zählen medizinische und psychotherapeutische Behandlungsmethoden, die nicht zum Leistungskatalog der Krankenkassen gehören und deshalb von den Patienten selbst bezahlt werden müssen.