Ein Handy gehört nicht auf den Nachttisch. Darin sind wir uns ja wohl einig! Ein Buch ja, das lässt einen beim Zubettgehen wohlig müde werden, aber das Smartphone, das ständig neue Nachrichten ausspuckt, treibt einem vor dem Einschlafen nur unnötig den Puls hoch.

Manchmal aber muss man seine Prinzipien über Bord werfen – wenn man die Weckfunktion benötigt. Der Funkwecker neben dem Bett hat nämlich ein derart schrilles Klingeln, dass mir jedes Mal das Herz vor Schreck fast stehen bleibt.

Leider ist auf das Handy kein Verlass mehr – der Handy-Akku ist über die Jahre altersschwach geworden. Irgendwann im Laufe der Nacht schaltet sich das Smartphone aus – völlig lautlos. Und die innere Uhr geht leider manchmal nach. Also ein untragbarer Zustand.

In den Tiefen der Einstellungen haben meine technikaffinen Kinder deshalb nachgesehen, was im Standby-Modus alles aktiv ist. Eine Menge – aber am aktivsten ist definitiv der Schrittzähler. Diese App mag keinen Stillstand. Sie lauert die ganze Nacht darauf, wann man sich endlich wieder bewegt – und verbraucht dabei unendlich viel Energie. Im Gegensatz zu mir, die ich einfach nur ruhig im Bett liegt.

Ich habe kurzen Prozess gemacht und die App gelöscht. Jetzt hat mein Handy wieder genug Saft, um mich im Bedarfsfall zu wecken. Und einen positiven Nebeneffekt hat das Ganze auch noch: Ohne Schrittzähler wird mir nicht ständig vorgehalten, dass ich mich zu wenig bewege. Also schont der Energiespargang meines Handys auch mein schlechtes Gewissen. Das lässt mich gleich noch besser schlafen.