Sydney .

Die Mission ist extrem brisant: Mitten im antarktischen Winter jemanden vom Südpol auszufliegen, gilt als fast unmöglich. Doch zwei Mitarbeiter einer Forschungsstation sind so schwer erkrankt, dass sie medizinische Hilfe benötigen, die der Arzt vor Ort nicht mehr bereitstellen kann. „Die Entscheidung, das zu veranlassen, ist eine sehr schwerwiegende”, sagte Kelly Falkner, die die US-Polarprogramme an der amerikanischen National Science Foundation (NSF) leitet.

Die kanadische Fluggesellschaft Kenn Borek aus Calgary, die kleinere Flugzeuge betreibt, die auf Skikufen am Südpol landen können, führt die derzeitige Rettungsaktion aus. Zwei Twin Otters, die bis zu minus 75 Grad Celsius zugelassen sind, sind bereits am Dienstag gestartet. Fünf Tage soll der Flug zum Südpol mit den kleinen Flugzeugen dauern, die mehrfach zwischenlanden und neu tanken müssen.

In den 60 Jahren, seitdem die Amundsen-Scott-Südpolstation in Betrieb ist, sind Rettungsaktionen wie diese erst zweimal veranlasst worden. Beim letzten Einsatz vor drei Jahren raste eine Maschine in der menschenfeindlichen Region selbst während der Sommermonate in eine Felswand, drei Kanadier starben. Eine Bergung war unmöglich, heißt es. Die Leichen mussten im Eis zurückgelassen werden.

Große Herausforderungen auch für die Piloten

Sämtliche Forschungsstationen sind deswegen nur mit einem Minimum an Personal besetzt: In der US-amerikanischen Südpolstation, die nur wenige Hundert Meter vom geografischen Südpol entfernt ist, befinden sich derzeit 48 Menschen.

Geht alles glatt und das Wetter spielt mit, wären die Piloten frühestens am Sonntag in der Antarktis.

Auch für die Piloten ist der Flug eine große Herausforderung. Man nehme so viel Treibstoff mit wie möglich. „Für die letzte Strecke von Rothera zum Südpol macht man sich aber große Sorgen, ob man wirklich genug Treibstoff hat“, so ein Pilot.