Mit Ingolf Lück hat am 27. Mai „Das Abschiedsdinner“ in der Komödie Winterhuder Fährhaus Premiere

    Als Zuschauer beschleicht einen bei seinem Anblick das Gefühl, ihn schon ewig zu kennen. Ingolf Lück war immer präsent – seit der Jugend, fast so wie Coca-Cola. Seit gut 35 Jahren gehört der Schlaks mit dem unverkennbaren Zinken zu den Populärsten im deutschen Unterhaltungsbetrieb: als Moderator und Entertainer („Formel Eins“/ARD, Sat.1.-„Wochenshow“), Synchronsprecher („Der kleine Eisbar“) – und als Schauspieler.

    Lück war immer auch ein Bühnenmensch. Erst im Vorjahr spielte er in den Hamburger Kammerspielen im Monolog „Seite eins“ einen schmierigen Boulevardjournalisten, in diesem März gastierte er in Alma Hoppes Lustspielhaus mit seinem Soloprogramm „Ach, Lück mich doch“ – Untertitel: „Eine TV-Nase macht sich frei“. Dass er jetzt – bei Cola light und stillem Wasser – im inneren Foyer der Komödie Winterhuder Fährhaus sitzt, hat seinen Grund: Hier spielt er vom 27. Mai an in „Das Abschiedsdinner“. Das Stück sei „super“, schwärmt Lück. Schon vor einem Jahr habe ihm Martin Woelffer, Direktor des mit der Komödie Winterhude verbandelten Theaters am Kurfürstendamm, das Thema angeboten. „Klar, mache ich!“, antwortete Lück und wollte Hauptrolle und Regie übernehmen. So wie 2009, als er Alfred Hitchcocks Kultkrimi „Die 39 Stufen“ komödiantisch-spannend in Berlin und in Winterhude gespielt und inszeniert hatte. Als Woelffer ihm offenbarte, dass er diesmal bereits einen Regisseur habe, sagte Lück: „Dann schmeiß ihn doch raus!“ – ehe Martin Woelffer entgegnete: „Geht nicht, das ist mein ­Vater ...!“

    Lück erzählt diese Vorgeschichte mit pointensicherer Direktheit. „Die größte Herausforderung für mich ist, dass es kein Einpersonenstück ist“, ergänzt er. Der fitte 58-Jährige gibt in „Das Abschiedsdinner“, geschrieben von den französischen Erfolgsautoren Matthieu Delaporte und Alexan­dre de La Patellière („Der Vorname“), den Egozentriker Anton. Jener Mittvierziger wird mit seiner Frau vom Ehepaar Peter und Katja (René Steinke und Saskia Valencia) eingeladen: Die Gastgeber möchten an Anton eine Methode testen, alte Freundschaften, die mehr Verpflichtung denn Vergnügen geworden sind, elegant zu beenden. Anton indes erscheint allein zum Dinner – nur der erste Gang mit überraschenden Volten im Stück. „Es ist lustig, modern, könnte in jeder Großstadt spielen, behandelt Phänomene wie Zeitoptimierung und regt auch zum Nachdenken an“, erläutert Lück. Beim Lesen des dialogreichen Stücks habe er – das kommt auch nicht so oft vor – mehrmals laut lachen müssen.

    Inzwischen freut sich Lück auch darüber, mit einem solch erfahrenen Regisseur wie Jürgen Wölffer, 79, der für seine Fassung die französischen Rollennamen eingedeutscht hat, und den beiden renommierten Schauspielkollegen arbeiten zu können. Und Regie-Altmeister Wölffer lobt: „Herr Lück hat einige sehr gute Ideen entwickelt, die ich auch übernommen habe.“ Merke: Teamwork und Timing beleben Freundschaften ebenso wie Komödien.

    „Das Abschiedsdinner“ Premiere Fr 27.5., 19.30, bis 17.7., tägl. außer Mo, Komödie Winterhude
    (U Hudtwalckerstraße), Hudt­walckerstraße 13, Karten zu 14,- bis 43,- unter der HA-Ticket-Hotline
    T. 30 30 98 98 und T. 48 06 80 80