„Willkommen in...“ – und jetzt nennt die Stewardess das Ziel unseres Fluges. Geschafft. Da. Am Ziel. Jedenfalls fast. Egal, wo es hingeht, die Zeit zwischen dem Touchdown und dem tatsächlichen Aussteigen an der Terminalbrücke verschiebt jede Zeitrelation. Diese finalen Minuten in der Maschine wirken wie Stunden, die Stunden an Bord dagegen vergehen wie im Fluge.

    „Bleiben Sie bitte noch so lange angeschnallt sitzen...“. Sofort klacken die ersten Gurte. Der Mann drei Reihen weiter vorne steht bereits. Ein Handy klingelt. Das Zwillingspaar hinten heult. Eine Frau tippt auf WhatsApp: „Schatz, wir sind jetzt gelandet“. Die Zwillingsmutter ist hilflos. Fläschchen. Aufstehen. An die Tasche.

    „Beachten Sie bitte, dass lose Gepäckstücke in der Ablage über Ihnen...“. Plumps, dem Zwillingsvater ins Gesicht. Die Maschine rollt nun nicht mehr. Steht auf dem Vorfeld. Querverkehr. Der Amerikaner hinten rechts wird nervös, „connecting flight?“ Er will nach vorne, steht auf. Legt Meter zurück, andere wollen auch. Ein Steward ermahnt, bittet, energisch.

    Es geht weiter, es ruckt. Drei stolpern, die Fläschchen für die Zwillinge landen in Muttis Schoß, Sauerei. Das Terminal ist noch lange nicht erreicht. Die Stewardess möchte Papiertaschentücher reichen. Kommt aber nicht an das Fach dafür heran. Da stehen eilige Gäste vor.

    Es piept, die Telekom weist auf ein ganz besonderes Tarifangebot hin. Der Dicke rechts transpiriert, er steht schon zu lange. Jetzt plumpst er wieder in seinen Sitz, auf den die Nachbarin bereits ihre Tasche gelegt hatte.

    „Cabin crew, all doors in park“. Die Erlösung. Fast. Alle springen auf. Drängen sich im engen Gang. Raus, nur raus. Wo ist meine Tasche, nein, die nicht, diese. Jetzt setzt sich die Masse in Bewegung, langsam dem Ausgang entgegen. Noch ein Schokoherz von der Stewardess, raus aus der Maschine, es ist geschafft.

    Aber halt. Noch ist der Koffer nicht da.!