Zauberei war nicht dabei, als Hartmut Cyriacks sich einmal mit seinem Büropartner Peter Nissen daran wagte, zwei Harry-Potter-Romane ins Plattdeutsche zu übertragen. Vielmehr waren Fleiß, Ausdauer und Vergnügen ihre Zutaten für die Übersetzung, die viel Lob einheimste.

„Es fasziniert mich, das Plattdeutsche auszutesten und weiterzuentwickeln“, sagt der 60-Jährige, der auch zu Asterix-Bänden, Popeye-Comics und Kurzgeschichten „op Platt“ beigetragen hat – und gestern mit Peter Nissen diese Abendblatt-Titelseite übersetzte.

Für Cyriacks ist das Niederdeutsche kein Relikt, sondern ein lebendiges Kulturgut, das auch im Alltag wieder eine wichtigere Rolle spielen sollte. Deshalb engagiert er sich als zweiter Sprecher des Plattdeutschen Rats für Hamburg, der heute den ersten Hamburger Plattdeutsch-Tag ausrichtet.

Aufgewachsen in Achim bei Bremen, studierte er Germanistik und Geschichte in Braunschweig. Nach dem Lehramtsreferendariat in Hamburg war er bis 1994 Dramaturg am Ohnsorg-Theater. Seitdem betreibt er mit Peter Nissen eine „Textmanufaktur“.

Entspannung findet Cyriacks beim Singen in zwei Chören und beim Training der Kampfkunst Ving Tsun. Danach ist er platt. Dafür muss er nicht viele Worte verlieren.