Hamburg. In Steinwerder sind mehr als 1000 Liter giftige Chemikalien ausgetreten. Im Umkreis mussten Fenster und Türen geschlossen werden.

Im Ellerholzweg in Steinwerder sind am Morgen gegen 9 Uhr mehr als tausend Liter giftige Chemikalien ausgetreten. Menschen, die in den Postleitzahlbereichen 21107 oder 20457 wohnen und arbeiten, waren aufgerufen, unbedingt Fenster und Türen geschlossen zu halten. Gegen 14 Uhr gab die Feuerwehr Entwarnung: Es bestehe nun keine Gefahr mehr.

Laut Feuerwehr hat in einem Gefahrstofflager eines Unternehmens für Sonderabfalltransport ein Gabelstapler einen Tank mit 1000 Litern Schwefelsäure angestochen. Daraufhin traten 50 Prozent des Inhalts aus und ein weiterer 1000-Liter-Behälter mit Salpetersäure stürzte aus dem Regal und wurde vollständig zerstört.

Durch die Reaktion von Salpeter- und Schwefelsäure hätten sich gesundheitsschädliche Nitrosegase gebildet. Diese sammelten sich an der Decke des Depots. „Die Hamburger Bevölkerung war zu keiner Zeit akut gefährdet“, betonte der Feuerwehrsprecher. Vorsorglich habe man Anwohner in den benachbarten Stadtteilen Wilhelmsburg, Kleiner Grasbrook, HafenCity, Neustadt, Altstadt und Klostertor gebeten, Fenster und Türen zu schließen. Es sei jedoch kein Gas unkontrolliert aus der Halle entwichen, sagte der Sprecher. Verletzt wurde niemand.

Das Gelände nahe der Hamburger Köhlbrandbrücke war in einem Umkreis von 200 Metern evakuiert worden. Der toxische Rauch wurde mit Spezialtechnik der Feuerwehr aus dem Gebäude geleitet. Die Unfallursache ermitteln Polizei und das Amt für Arbeitssicherheit.

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Die Feuerwehr war mit rund 40 Einsatzkräften vor Ort. Einsatzkräfte mit Chemikalienschutzanzügen saugten die giftigen Dämpfe ab, die die beiden ausgetretenen Substanzen produzierten. Außerdem wurden Luftmessungen durchgeführt. Bei den Arbeiten sei festgestellt worden, dass die Entlüftungsanlage der Lagerhalle defekt war. Die Halle im Stadtteil Steinwerder wird nach Angaben der Feuerwehr von einer Sonderabfall- und Transportfirma genutzt.