Während Hemingway beim Schreiben einen eher schmucklosen Stil bevorzugte, war sein Liebesleben die meiste Zeit ausschweifend. Naomi Wood erzählt in „Als Hemingway mich liebte“ (Hoffmann und Campe, 20 Euro) einfühlsam aus der jeweiligen Perspektive seiner vier Ehefrauen vom Zusammenleben mit dem Vorzeigemacho der amerikanischen Literatur. Beginnend in den 20er-Jahren mit seiner ersten Frau Elizabeth spannt der Roman einen Bogen bis zur vierten Angetrauten und schließlich Hemingways Selbstmord 1961. Naomi Wood, die Hemingways Leben an Schauplätzen wie Kuba oder Paris auf der Spur war, gelingt trotz angespannter Beziehungen ein leichtfüßiger Roman. Schlaglichtartig zeigt er Hemingway als Kriegsreporter und die Künstlerkreise der Zeit – immer mit dabei: Zelda und F. Scott Fitzgerald, die zum engeren Umfeld der Hemingways gehörten. Ein mitreißendes Porträt von vier Ehen und den Dämonen eines Schriftstellers.