Sinatra hatte einfach recht. Wenn man’s in New York schafft, kann einen nichts mehr schocken. Als x-ten Beleg dafür hat der US-amerikanische Autor Garth Risk Hallberg mit „City on Fire“ (S. Fischer, 25 Euro) einen 1080-Seiten-Brocken geschrieben. Ähnlich wie Jonathan Lethem vor zwei Jahren in seinem Roman-Wälzer „Chronic City“ fächert auch Hallberg ein Panorama der Durchgeknallten und Losgelassenen auf: reiche Erben, Punks, ein Autor, ein Reporter und ein Bulle, der sich auf den Mord an einer Studentin einen Reim machen soll. Hallbergs Panorama beginnt Neujahr 1977, mit einer Schießerei im Central Park, als das Schicksal dieser Nacht zwischen noch nicht und nicht mehr diese Akteure zusammenwürfelte, neugierig darauf, was mit ­ihnen passieren kann. Doch das ist nur Vorspiel für den Ausnahmezustand beim Blackout im Juli 1977. Auch hier holt Hallberg weit aus. Kurzgeschichten aus und über New York? Das wäre offenbar zu viel verlangt.