Parteiischer kann man nicht werden, wenn es um die Finanzkrise geht, die 2008 über den Globus hineinbrach. Alan Greenspan, der Ex-Chef der US-Notenbank und Kämpfer für die Deregulierung der Märkte, sieht in Darryl Cunninghams sensationell gelungener Graphic Novel „Supercrash. Das Zeitalter der Selbstsucht“ (Hanser, 19,90 Euro) aus wie das personifizierte Böse. Comic und Greenspan, wie das? Ganz einfach: Wer es sich wie der britische Illustrator Cunningham zur Aufgabe gemacht hat, den Finanzcrash in plakativen und oft überraschenden Bilderfolgen zu erklären, der kommt an Überbankern nicht vorbei. An Ayn Rand auch nicht, jener ideologisch operierenden Schriftstellerin („Atlas Shrugged“), die radikalen Individualismus predigte und damit der Gier das Wort redete. „Supercrash“ zeichnet das widersprüchliche Leben Rands nach und porträtiert anschließend die Absurdität des Finanzkapitalismus – so gut verständlich war sie noch nie.