Sein Ur-Ur-Großvater fischte schon in der Elbe. Walter Zeeck folgt früh der Familientradition: 1963 als 14-Jähriger auf dem Schiff seines Vaters. Mit der Natur zu leben, das ewige Wechselspiel zwischen Ebbe und Flut zu kennen, das lernt er dort. Immer wieder muss Zeeck mit ansehen, wie der Mensch der Umwelt schadet. „Wir Fischer merken das zuerst“, sagt er. Jetzt gerade, weil wegen der Sauerstofflöcher des vergangenen Sommers weniger Stint gefangen wird. Schon sein Vater musste Altona verlassen, weil die Industrie den Fluss so verschmutzt hatte.

Deshalb wächst Walter Zeeck an der Oste-Mündung auf. „Wir waren Umweltflüchtlinge“, sagt er. Doch auch dort war in den 70er-Jahren die Verschmutzung zu spüren. Er und seine Kollegen fangen in ihren Netzen Aale mit großen Tumoren am Kopf. Sie wehren sich, organisieren Kutter-Blockaden. Und tragen so zum Umdenken bei.

Heute ist die Elbe wieder so sauber, dass er an eine Zukunft als Fischer glaubt. Seine beiden Söhne sind dieser Tradition gefolgt, zur Zeit leben sie auch auf dem neuen Familienkutter und fangen zwischen Cuxhaven und Hamburg Stint. Tag und Nacht, bei Hagel, bei Sonne. Ein harter Job, „der nie langweilig wird“, sagt Zeeck.

Seite 14 Stintfang immer schwieriger