Hamburg. Neuer Krankenhausspiegel vorgestellt. Der hohe medizinische Standard zieht Patienten aus der gesamten Region in die Stadt

In den Hamburger Geburtszentren sind Frühgeborene und kranke Neugeborene sehr gut aufgehoben. Das zeigen Qualitätsergebnisse der sieben Neugeborenen-Intensivstationen, die jetzt erstmals im Krankenhausspiegel der Hansestadt veröffentlicht worden sind. Fast alle sogenannten Perinatalzentren in Hamburg verzeichnen bessere Resultate als vergleichbare Einrichtungen im Bundesdurchschnitt.

So liegt die Sterblichkeit für sehr kleine Frühgeborene, die bei der Geburt weniger als 1500 Gramm wiegen, in Hamburg bei 3,62 Prozent und damit unter dem Bundesschnitt von 4,06 Prozent. „Während vor 50 Jahren noch 90 Prozent der stark untergewichtigen Frühgeborenen starben, sind es heute nur noch weniger als fünf Prozent“, sagte Dr. Axel von der Wense, leitender Arzt der Abteilung für Neonatologie und Kinderintensivmedizin im Altonaer Kinderkrankenhaus, das auch die Neugeborenen-Intensivstationen in der Asklepios Klinik Altona und im Albertinen-Krankenhaus betreut. Auch chronische Lungenerkrankungen, die bei stark untergewichtigen Frühgeborenen entstehen können, weil die Atmungsorgane bei der Geburt noch nicht ausgereift sind, treten in Hamburg nur bei 4,9 Prozent der Frühchen auf, bundesweit liegt diese Quote bei 7,3 Prozent.

Die guten medizinischen Ergebnisse strahlen aus in die gesamte Metropolregion und darüber hinaus. „Gerade Hamburg hat sich mit seinen sieben neonatologischen Intensivstationen bundesweit einen sehr guten Ruf erworben, sodass Frauen, die eine Frühgeburt erwarten oder aus anderen Gründen mit einer Risikogeburt rechnen müssen, aus einem weiten Umfeld zur Entbindung in die Hansestadt kommen“, sagte Dr. Claudia Brase, Geschäftsführerin der Hamburger Krankenhausgesellschaft.

Der Dachverband der Hamburger Kliniken betreibt seit 2007 den Krankenhausspiegel. In dem Internetportal veröffentlichen 28 der 35 Hamburger Kliniken regelmäßig ihre Behandlungsergebnisse zu insgesamt 16 besonders häufigen oder komplizierten Behandlungsgebieten, etwa zu Operationen, bei denen Patienten ein künstliches Hüftgelenk erhalten. Ein Qualitätsmerkmal dieser Eingriffe ist das Vermeiden von Wundinfektionen. In Hamburg kam es 2014 bei insgesamt 4360 solcher Operationen nur in acht Fällen zu einer Infektion. Das sind 0,18 Prozent – der Bundesschnitt liegt bei 0,42 Prozent. Ein weiteres Beispiel ist die Rate der Komplikationen beim Einsetzen eines Herzschrittmachers: Sie liegt mit 0,6 Prozent unter dem Bundesschnitt von 0,9 Prozent.

Auch bei Gallenblasenoperationen und der Versorgung von Oberschenkelhalsbrüchen verzeichnen Hamburger Krankenhäuser überdurchschnittlich gute Ergebnisse.

Seite 8 Beste Chancen für Frühchen