Die Geschichte des Tages und die Geschichten des Jahresmit einer Botschaft für alle: „Fürchtet euch nicht!“

Liebe Leserinnen,
liebe Leser,

dies ist der Tag der Weihnachts­geschichte, die wir vom Hamburger Abendblatt jedes Jahr auf der Titelseite abdrucken. Diese Ausgabe soll aber auch die Ausgabe der Geschichten sein, die Sie und uns in den vergangenen zwölf Monaten bewegt haben. „Wir schaffen das“, Flüchtlingskrise, Spendenaktionen, Terror, Olympia, Klimarettung, Helmut Schmidt: Unsere Reporter erzählen die Geschichten hinter den Geschichten, berichten, wie es war. Wie Angela Merkel auf den Satz kam, der in Deutschland wie kein anderer diskutiert wurde. Wie in Paris innerhalb weniger Wochen zweimal entscheidend die Welt verändert wurde. Und was in Hamburg an den Tagen passierte, die die Stadt so schnell nicht vergessen wird.

„Es begab sich aber zu der Zeit“: Die ersten Sätze der Weihnachts­geschichte passen zu dem Foto auf dieser Titelseite, das Angela Merkel bei einem sogenannten Selfie mit einem Flüchtling zeigt. Ein Bild, das eine Zeitenwende dokumentiert, den Beginn einer neuen Phase in der deutschen Geschichte, die verbunden ist mit vielen Ängsten und Sorgen. Wie heißt es in der Weihnachtsgeschichte? „Fürchtet euch nicht.“ Auch das passt, genauso wie die große Hoffnung und Dankbarkeit, die im Lukas-Evangelium und in vielen Flüchtlingsgeschichten zum Ausdruck kommt. Bischöfin Kirsten Fehrs zitiert in ihrem Gastbeitrag für dieses Hamburger Abendblatt (Seite 2), einen syrischen Flüchtling mit folgenden Worten: „Die ganze Flucht über wurden wir wie Tiere behandelt. Ihr hier in Hamburg habt uns das erste Mal seit Wochen in Freundschaft aufgenommen, seid uns mit Achtung begegnet.“ Und die Bischöfin schreibt weiter: „Das Wichtigste, was wir für den Frieden in der Stadt tun können, ist: Begegnung schaffen. Integration braucht persönliche Nähe. Alles Bemühen um Strukturen, um Geld und um Unterkünfte nützt wenig, wenn Zugezogene und Einheimische gleichgültig nebeneinander her leben und jeder sich in seine eigene Gruppe zurückzieht. Zum Glück höre und sehe ich in Hamburg allerorten, wie Begegnung stattfindet.“

Liebe Leserinnen und Leser, das Hamburger Abendblatt möchte sich an dieser Stelle auch einmal bei Ihnen bedanken: Nie zuvor in der Geschichte dieser Zeitung sind so viele Spenden für unsere Vereine „Kinder helfen Kindern“ und „Von Mensch zu Mensch“ eingegangen wie 2015. Nie zuvor haben sich mehr Menschen an Aktionen des Hamburger Abendblatts beteiligt (siehe auch Seite 10). Und nie zuvor haben wir dank Ihrer Hilfe in der Stadt derart viel bewegen können.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien fröhliche und besinnliche Weihnachten. Das nächste Hamburger Abendblatt erscheint am kommenden Montag, 28. Dezember.