Wer an seinem sechsten Tag als Bürger Hamburgs bereits Neuwerk besucht, der darf sich entweder als privilegiert betrachten – oder als ausgewiesenen Liebhaber maritimen Flairs. Auf Christina Drogychynska trifft beides zu. Die Ukrainerin war am vergangenen Sonnabend unter den 30 Teilnehmern des Mottolaufs „Lauffeuer 2024“, die am „Tag der Hamburger Einheit“ die zum Bezirk Mitte gehörende Insel in der Elbmündung besuchten, um dort Feuer und Flamme für die Olympiabewerbung der Stadt zu entfachen.

Die in Odessa aufgewachsene 26-Jährige ist vor einer Woche angereist, um an der Hamburg School of Business Administration ihr Masterstudium der Schifffahrt zu absolvieren. Zwei Jahre dauert dieser Studiengang. Aber weil sich Drogychynska vor einem Jahr auf einer Dienstreise in Hamburg verliebte, hofft sie, dass ihr Aufenthalt von längerer Dauer sein wird. Große Lust, die Olympischen Sommerspiele 2024 in Hamburg zu erleben, hätte die Neu-Eppendorferin. Dass die Freundin, die sie für den Lauf nach Neuwerk anmeldete, selbst nicht mitfahren konnte, hat Drogychynska nicht gestört. So hatte sie die Gelegenheit, viele Gleichgesinnte kennenzulernen. Die Gespräche hat sie auf Englisch geführt. Dass sich ihr Ehrgeiz nicht auf den Sport beschränkt, beweist die Wette, die sie abgeschlossen hat: Bis Juni 2016 will sie fließend Deutsch sprechen.

Seite 11 Feuer und Flamme auf Neuwerk