Weltall. Detailliertere Aufnahmen der Pyramide - “Einiges, was wir sehen, haben wir so noch nirgendwo sonst im Sonnensystem entdeckt.“

Es gibt Neuigkeiten vom Zwergplaneten Ceres - und die Details von seiner Oberfläche geben lassen Forschern weitere Rätsel auf: Bilder der Raumsonde „Dawn“ zeigen Einzelheiten des etwa sechs Kilometer hohen Berges zu erkennen, der starke Ähnlichkeit mit einer Pyramide hat. „Einiges, was wir sehen, haben wir so noch nirgendwo sonst im Sonnensystem entdeckt“, erklärte Ralf Jaumann vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln. „Außer auf der Erde - da gibt es ja fast alles.“

Die neuen Aufnahmen zeigen Details der „Pyramide“ mit etwa zehn bis zwölf Kilometern Durchmesser, ungewöhnlichen Hangrutschungen, instabilen Kraterwände und Gebirgsketten. Über vieles könne man derzeit nur spekulieren, erklärte Jaumann. Offen sei etwa, woher der pyramidenförmige Berg seine hellen Streifen habe. Der Planetenforscher geht von immens steilen Hängen an dem Berg aus.

"Einzigartig und rätselhaft"

„Dawn“ trennen nach Angaben des DLR mittlerweile nur noch 1470 Kilometer von der Oberfläche von Ceres. Damit ist die Raumsonde nun deutlich näher an dem Zwergplaneten dran, als noch im vorhergehenden Beobachtungsorbit von 4400 Kilometern. Ende Oktober soll „Dawn“ dann bis Ende Januar 2016 in ihren niedrigsten Orbit fliegen und in 375 Kilometern Höhe um den Himmelskörper kreisen. Geleitet wird die Mission von der US-Weltraumbehörde Nasa.

„Viele der Oberflächenstrukturen, die wir in den vergangenen Wochen und Monaten entdeckt haben, sind einzigartig und rätselhaft“, erklärte Andreas Nathues vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen. Nun seien sie endlich in einer noch besseren Detailschärfe zu sehen. Ceres ist demnach der größte Himmelskörper im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter.

Nach Angaben der Max-Planck-Gesellschaft wird seit Jahren vermutet, dass sich unter der Oberfläche von Ceres eine Schicht aus gefrorenem Wasser erstreckt. Helle Flecken und strahlenartige Strukturen könnten diese Theorie stützen. Beispielsweise sei denkbar, dass Einschläge das unterirdische Eis stellenweise freigelegt.

War Cheops auch auf Ceres?

Geheimnisse haben auf Menschen schon immer einen unbändigen Reiz ausgeübt. Wenn sich das Unergründete dann auch noch in der Grauzone zwischen Wissen, Ahnen und Kann-nicht-Angehen tummelt, umso besser. Beim aktuellen Rätsel geht es ins All, ziemlich weit hinten in unserer Galaxie. „Der Weltraum, unendliche Weiten“, da bekommen nicht nur Trekkies – Fans der Science-Fiction-Serie „Raumschiff Enterprise“ – große Augen.

Die Raumsonde „Dawn“ nähert sich dem Zwergplaneten Ceres im Asteroidengürtel. Und man hat den Eindruck, je mehr sie ihm auf die Planetenpelle rückt, desto rätselhafter werden ihre Entdeckungen. Helle Flecken sorgten schon für Diskussionen. Nun hat die Sonde auch noch eine 5000 Meter hohe Erhebung gefunden, die aussieht wie eine Pyramide. Sollten die Pharaonen etwa ..? Aber nein, das kann nicht sein. Sie waren zwar in der Naturwissenschaft ihrer Zeit weit voraus, aber dass sie auch noch den Antimaterie-Photonen-Antrieb entdeckt und der Nachwelt dann verheimlicht hätten, wäre doch eine ziemlich dicke Sphinx.

Die Nachwelt ergeht sich zurzeit in Spekulationen über die Erhebung. „Eine der außergewöhnlichsten Strukturen in unserem Sonnensystem“, glaubt Andreas Nathues vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung. Da wir Deutschen nicht nur ein Volk von Fußball-Bundestrainern, sondern auch von Sonnensystemforschern sind, wird spekuliert, was das Zeug hält. Vulkan, Geysir, Eis, Salz oder „etwas anderes“ bietet die Nasa an. Leichtes Gruseln macht sich breit. Sind wir etwa doch nicht allein, oder ist das nur eine Werbeaktion für den nächsten „Star Wars“-Film?