Mit Anzug, Hut und weißen Haaren bis in den Nacken wird Peter Tasch am Sonntag die Wendeltreppe des Turms auf der Horner Rennbahn nach dem 146. Hamburger Derby hinabsteigen. Genau so, wie er es nach jedem Rennen in dieser Woche getan hat.

Unglaubliche vier Jahrzehnte ist der gebürtige Berliner schon in der Rennleitung. Seit seinem 15. Lebensjahr begeistert er sich für Pferde. Sein Vater nahm ihn einst mit auf ein Vollblutgestüt. Ravensberg ist noch heute sein Lieblingsgestüt. Damals kannte er die Abstammungen der Pferde besser als seine lateinischen und griechischen Vokabeln. Heute kennt der 79-Jährige Generationen von Rennpferden. Souverän sitzt er mit seinen drei Kollegen im Raum der Rennleitung und verfolgt mit geschultem Auge die Rennwiederholungen, mit fester Stimme entscheidet er über die Disqualifikationen. Pferdewetten interessieren ihn nicht. Um die Pferde geht es ihm, auf die freut er sich am meisten, wenn er zu den Rennen fährt. Vom Turm hat er mit vier Kameras und einem Fernglas die gesamte Rennbahn im Blick.

Am Sonntag steigt er das letzte Mal den Turm hinab. Dann ist Schluss – 40 Jahre reichen, meint er.

Seite 42 Das Deutsche Derby