Washington . Mit einem Guacamole-Rezept hat die „New York Times“ einen gigantischen Shitstorm losgetreten - sogar Barack Obama äußert sich.

Das lief wohl nicht ganz so wie geplant - "Stoppt den Guacamole-Wahnsinn jetzt! Erbsen raus!" ist eine der gängigen Reaktionen, andere sprechen gar von einer "Kriegserklärung": Mit einem abgewandelten Rezept für Guacamole, welche Erbsen enthält, hat die „New York Times“ im Internet einen wahren Sturm der Entrüstung losgetreten. Und sogar Kritik von US-Präsident Barack Obama eingefahren, der damit sogar etwas mit Präsidentschaftskandidat Jeb Bush gemeinsam hat.

Die grünen Hülsenfrüchte verschafften dem in den USA beliebten Avocado-Dip eine „intensive Süße und stückige Struktur“, schrieb das Blatt in seinem populären Rezepte-Teil. Die Erbsen verhinderten außerdem, dass der Dip sich unappetitlich braun färbe.

Köche und Food-Blogger liefen Sturm. Ein Avocado-Züchterverband twitterte: „Stoppt den Guacamole-Wahnsinn jetzt. Erbsen raus!“ Auch Politiker schalteten sich ein: Die republikanische Partei im Staat Texas, wo mexikanische und Tex-Mex-Küche sehr beliebt ist, stufte das Rezept als „Kriegserklärung“ ein. Auch Präsidentschaftskandidat Jeb Bush reagierte mit einem entschiedenen Nein.

Schließlich schaltete sich sogar Obama in die Debatte ein. Er respektiere die „New York Times“, schrieb er auf Twitter, aber Erbsen in Guacamole kaufe er der Zeitung nicht ab. „Zwiebeln, Knoblauch, Chilischoten. Klassiker“, schrieb Obama. Das Blatt verteidigte sich und schrieb am Donnerstag: „Einige mutige Seelen haben das Undenkbare getan: Sie haben es probiert.“

Der Food-Website „GourmetSleuth“ zufolge rührten erstmals die Azteken im antiken Mexiko des 14. Jahrhunderts das grünliche, leicht klumpige Püree an. Demnach hielten sie Guacamole für ein Aphrodisiakum. Die Paste erfreut sich in den USA an zunehmender Beliebtheit, auch weil die Hauptzutat Avocado wegen ihrer ungesättigten Fettsäuren und Vitamine als sehr gesund beworben wird. (dpa)