Hamburg . Das Mädchen verschwand spurlos, als es Süßigkeiten in einem Einkaufszentrum holen wollte. Bis heute bekommt die Polizei Hinweise.

Was geschah mit Hilal? Seit 16 Jahren wird das Mädchen aus Lurup vermisst. Es ist eines der spektakulärsten Vermisstenfälle der vergangenen Zeit in Deutschland.

Im Januar 1999 hatte die damals Zehnjährige ein gutes Halbjahrszeugnis nach Hause gebracht. Der Vater erlaubte ihr deshalb, sich Süßigkeiten im benachbarten Einkaufszentrum „Elbgaupassage“ zu kaufen. Seitdem ist Hilal wie von der Erde verschluckt, sagte Polizeisprecher Jörg Schröder. Zunächst richtete sich der Verdacht gegen die Familie, dann gegen einen Mann, der schon in Hamburg-Lohbrügge ein Kind entführt hatte. Ihm war im Fall Hilal aber nichts nachweisbar.

Dann nahm die Polizei einen anderen Mann fest, der bereits ein Mädchen gewürgt hatte. Er gestand der Mordkommission, Hilal entführt und getötet zu haben. Als die Polizei am nächsten Tag mit ihm zur Suche nach der Leiche in einen Park fuhr, sah der Verdächtige, dass Pressevertreter schon auf ihn warteten. Daraufhin widerrief er sein Geständnis. Die Ermittler gaben nicht auf. Schröder, damals beim Landeskriminalamt für Sexualdelikte zuständig, verhörte ihn insgesamt 100 Stunden lang. Der Mann gestand zum zweiten Mal. Die Leiche suchten die Ermittler unter großem Aufwand in einer Kiesgrube im benachbarten Stadtteil Rissen - ohne Ergebnis. Ob der psychisch kranke Verdächtige die Wahrheit sagte, ist offen.

Vor dreieinhalb Jahren griff die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ den Fall erneut auf. Bis heute gingen immer noch Hinweise ein, sagte Schröder. Die Ermittlungen beim Landeskriminalamt liefen weiter.