Dass Stefan Effenberg zum Hamburger Abendblatt eine persönliche Beziehung hat, verwundert kaum, schließlich trug der in Niendorf geborene frühere Fußballprofi als Jugendlicher diese Zeitung zweieinhalb Jahre lang aus, um sich das nötige Kleingeld für ein Mofa zu verdienen. Womöglich holte sich der 46-Jährige damals ja auch den letzten Tick Fitness auf dem Weg zum deutschen Nationalspieler.

Seine Verbindung zu Hamburg ist jedoch rein familiärer Natur, schließlich leben heute noch Eltern und Geschwister in der Hansestadt. Aber weder mit dem HSV noch mit dem FC St. Pauli gibt es eine gemeinsame Vergangenheit, was doch verwundert. Der junge „Effe“, der das Trikot des Bramfelder SV und des SC Victoria trug, spielte regelmäßig in der Hamburger Auswahl und gewann mit dieser Mannschaft (als Kapitän) sogar den Länderpokal. „Es war der Türöffner für meine Karriere“, sagt Effenberg. Beim Endspiel schaute Wolf Werner zu, der damalige Co-Trainer von Jupp Heynckes in Mönchengladbach. Nach einem Probetraining wurde der Mittelfeldspieler mit einem Vier-Jahres-Vertrag ausgestattet. Das Ende ist bekannt. 2001 gewann er mit dem FC Bayern die Champions League.

Kein Wunder also, wenn Effenberg sagt: „In Hamburg hatte man offenbar eine andere Philosophie, Spieler zu scouten. Aber das ist mir heute, ehrlich gesagt, egal.“