Als Klaus Müller vor zwei Jahren das erste Mal auf die Baustelle der Elbphilharmonie kam, war in dem gewaltigen Raum über dem Großen Saal außer nacktem Stahlfachwerk nichts vorhanden. „Die Pläne für die gesamte technische Gebäudeausrüstung waren zwar weitgehend fertig“, sagt der Hochtief-Ingenieur. Ansonsten aber: gähnende Leere. Die hat er als verantwortlicher Bauleiter nun gefüllt – mit gigantischen Maschinen und Kilometern an Lüftungsschächten, alles zusammen Tausende Tonnen schwer. Und das pünktlich zum Übergabetermin 30. April, das war hier nicht immer so.

Aber Herausforderungen liebt der 57-Jährige, der aus Nagold im Schwarzwald stammt. Vom gelernten Gas- und Wasserinstallateur hat er sich fortgebildet und hochgearbeitet zum leitenden Ingenieur eines weltweit tätigen Baukonzerns. Für Hochtief hat er im Wüstenstaat Katar schon mal ein 8,5 Kilometer langes Einkaufszentrum mit Technik ausgestattet. Als der Spezialist für schwierige Fälle gefragt wurde, ob er aus der Niederlassung in München – wo er noch wohnt und jeden Montag nach Hamburg pendelt – an die Elbe wechseln könnte, hat Müller nur geantwortet: „Buch die Tickets!“

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