Stau, Stau, Stau. Auf den Straßen, vor dem Fahrstuhl, im Büro: Überall dasselbe Thema. Dabei ist es ganz einfach: Stell Dir vor, es ist Stau, und keiner fährt hin! Soll heißen: Ich schwing mich in den Sattel – und überhole alle Autos im Stau, mal fahr ich links mal rechts vorbei. Und steh’ ich mal an einer roten Ampel? Dann schieb’ ich mein Rad über den Bürgersteig...

Oder fühlen Sie sich wohl, wenn Sie im Stau sitzen und kommen und kommen nicht voran? Wenn hinten Ihre Kinder anfangen zu schreien und Ihnen fast der Kragen platzt?

Mit dem Rad schwebe ich lautlos durch die Stadt. Freie Fahrt, wo andere stehen. Nur fliegen ist schöner. Ich atme die Luft, die nach Abgas riecht. Und nach Frühling. Das pralle Leben eben! An der Außenalster trete ich voll in die Pedale. Und schlage mich in die Büsche, wenn ein röhrender Doppeldecker die Fahrradstraße versperrt. Alles ist im Fluss.

Ein Rad macht keinen Stau. Auch wenn Autofahrer das anders sehen. Wer kennt das nicht aus eigener Erfahrung? Autofahrer, Biker, Fahrradfahrer, Fußgänger: Der Blickwinkel ändert sich. Ich bin, was ich gerade unter den Füßen habe.

Und auch, wenn wir es nicht gern hören: Wir sind Stau, wenn wir im Auto sitzen. Nicht selten allein. Wir fühlen uns schlau, wenn wir dem Stau entkommen. Stell Dir vor, es ist Stau, und keiner fährt hin...