Der ehemalige Präsident des FC Bayern soll am Montag mit Herzproblemen aus der JVA Landsberg in eine Klinik am Starnberger See verlegt worden sein.

München. Sorge um Uli Hoeneß: Seine Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren sitzt Steuersünder Uli Hoeneß derzeit nicht in seiner Haftanstalt, der JVA Landsberg, ab. Laut einem Bericht der „BILD“-Zeitung wurde der ehemalige Präsident des FC Bayern am Montag in eine Klinik am Starnberger See verlegt. Dort soll er sich einer Herz-Behandlung unterziehen. Dabei soll es sich jedoch um einen Routine-Eingriff handeln, der seit längerem geplant war. Seit einigen Jahren soll Hoeneß an Bluthochdruck leiden. Einige Tage soll er nun in der Klinik bleiben, dann muss er zurück in die JVA Landsberg. Die Verlegung war nötig, das in dem Gefängnis selbst nur Allgemeinmediziner arbeiten, die eine solch spezielle Behandlung nicht machen können. Die Verlegung und der Aufenthalt wurden geheim und akribisch vorbereitet. Hoeneß sol sich laut „Bild“ unter einem Decknamen in der Klinik aufhalten.

Erst vor zwei Tagen war bekannt geworden, dass Hoeneß in sieben Wochen das Gefängnis verlassen könnte. Die Anwälte des verurteilten Steuersünders bereiten derzeit Anträge zur Hafterleichterung vor. Nach Informationen von „Bild am Sonntag“ (BamS) gab es bereits Gespräche mit der zuständigen Strafvollstreckungskammer. Die entsprechenden Anträge sollen bis Mitte August bei der Justiz formal eingehen.

Bereits in 7 Wochen könnte Hoeneß Freigänger sein

Demnach könnte Hoeneß bestenfalls in sieben Wochen Freigänger sein. Eine Haftstrafe kann laut Gesetz nach der Hälfte zur Bewährung ausgesetzt werden. Der 62-Jährige käme also frühestens nach 21 Monaten frei. Das wäre im März 2016. Nach Artikel 13 des Bayerischen Strafvollzugsgesetzes kann der Gefangene 18 Monate vor der Freilassung auf Freigang hoffen. Das bedeutet: Hoeneß könnte bereits in sieben Wochen tagsüber arbeiten und müsste nur zum Schlafen ins Gefängnis in Landsberg am Lech.

Wo er seinen Dienst verrichtet, ist nicht vorgeschrieben. Ein Insider zu BamS: „Die Anwälte können eine heimatnahe Verlegung nach München beantragen.". So könnte der FC Bayern München seinem einstigen Präsidenten einen Job anbieten. Ex-Bayern-Spieler Breno etwa hat als Freigänger die Fußball-Jugend des Vereins betreut. Dass Hoeneß bei seinem Herzensclub nicht in Vergessenheit geraten ist, bewies zuletzt Bastian Schweinsteiger: Unmittelbar nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft hob der Nationalspieler vor laufenden Kameras noch einmal die Verdienste des Funktionärs um den deutschen Fußball hervor.