Der in den NSA-Skandal verwickelte Geheimdienst Großbritanniens sucht in schweren Zeiten einen neuen Chef. Ian Lobban tritt zurück, einen Zusammenhang mit der Affäre nannte er nicht.

London. Der Chef des in den Ausspähskandal verwickelten britischen Geheimdienstes GCHQ, Ian Lobban, tritt zum Jahresende von seinem Posten zurück. Es handle sich um einen lange geplanten Schritt, sagte ein Sprecher des britischen Außenministeriums am Dienstagabend in London. Zuvor hatte die Zeitung „Guardian“ von dem Rückzug Lobbans berichtet.

Die Stelle sei nun offiziell ausgeschrieben worden, damit ein Nachfolger für einen lückenlosen Übergang gefunden werden könne. Der GCHQ steht seit den Enthüllungen des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden über weitreichende Abhörmethoden schwer in der Kritik. So soll der GCHQ zusammen mit dem US-Geheimdienst NSA flächendeckend Daten von Bürgern ausspähen. Erst am Vortag war bekannt geworden, dass GCHQ zusammen mit der NSA Nutzerdaten über unsichere Apps wie beispielsweise Angry Birds abgreift.