Sturmflut und Schnee: Orkan „Xaver“ hat kräftig über Europa getobt. Hunderttausende Bewohner waren ohne Strom. Züge und Flugzeuge standen still – das ganz große Chaos blieb aber aus. Hier gibt es alle Informationen und Entwicklungen zum Orkan „Xaver“.

Die Schulen in Hamburg und Schleswig-Holstein bleiben auch am Freitag geschlossen. Der Flughafen Fuhlsbüttel hat am Freitagmorgen den Betrieb aufgenommen – doch es gibt erhebliche Einschränkungen. Auf den Hamburger Fischmarkt schwappt die nächste Sturmflutwelle.

Im Ticker erfahren Sie alle aktuellen Entwicklungen rund um den Sturm und die Sturmflut.

19:48 Uhr: Dem Sturmtief „Xaver“ ist in Mecklenburg-Vorpommern noch nicht die Puste ausgegangen. Der Deutsche Wetterdienst gab für Freitagabend erneut eine Unwetterwarnung heraus. An der Ostseeküste in den Kreisen Rostock und Vorpommern-Rügen müsse bis 22 Uhr mit orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten bis zu 115 Kilometer pro Stunde gerechnet werden, hieß es. Es könnten Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden. Die Küstenbewohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen und sich möglichst nicht im Freien aufzuhalten. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Rostock warnte vor einer leichten Sturmflut. In der Nacht zum Sonnabend könnten 1,20 Meter über dem mittleren Wasserstand erreicht werden. Parkplätze in Ufernähe drohe die Überschwemmung.

19 Uhr: Nach der dritten Sturmflut in Folge hat die Hamburger Innenbehörde am Freitagabend Entwarnung gegeben. „Es besteht für die Bevölkerung keine Gefahr mehr“, hieß es in einer amtlichen Mitteilung. Zuvor war gegen 18 Uhr am Pegel St. Pauli der Scheitelpunkt mit drei Metern über dem mittleren Hochwasser (5,10 Meter über Normalnull) gemessen worden. Einige Straßen im Hafenbereich sollten am Abend bis zum Ablaufen des Wassers gesperrt bleiben.

18:14 Uhr: Die dritte Sturmflutwelle hat Hamburg erreicht. Gegen 18 Uhr stieg das Wasser am Pegel auf St. Pauli auf 2,90 Meter über dem mittleren Hochwasser. „Vielleicht kommen noch drei Zentimeter dazu“, sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie. Damit lag der Wasserstand gut einen Meter niedriger als beim Hochwasser am Freitagmorgen. Dieser Wasserstand war mit 3,98 Meter über dem mittleren Hochwasser der bisher zweithöchste in Hamburg gewesen. Nur die Flut von 1976 sei noch heftiger aufgelaufen.

17:52 Uhr: Am Nachmittag blühte am Hamburger Fischmarkt Katastrophentourismus auf: Mindestens 20 Hobbyfotografen, Familien, Kinder und Großeltern beobachteten das überschwemmte Gebiet. Die Flutschutztore sind eingesetzt, von der Hafenstraße gelangt man dennoch zum Wasser.

Bei der nächsten Flutwelle droht auch die zweite Ebene des Wanderwegs an der Hafenstraße überspült werden. Bereits am Nachmittag reichte das Wasser bis zur Uferkante.

17:42 Uhr: Die Menschen im Norden haben großes Interesse an der Berichterstattung über „Xaver“ gezeigt. 1,73 Millionen Zuschauer schalteten am Donnerstag die NDR-Regionalmagazine um 19.30 Uhr ein – der höchste Wert seit 20 Jahren (Marktanteil 29,7 Prozent).

Auch die Sendung „NDR aktuell“ um 22.15 Uhr verzeichnete mit 870.000 Zuschauern und einem Marktanteil von 19 Prozent den höchsten Wert seit Sendestart im Jahr 2011.

17:20 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Schnee und Graupelschauern. Im Küstenbereich kann es weiter orkanartige Böen mit bis zu 105 Kilometern pro Stunde geben. Autofahrer müssen aufpassen: Es wird glatt! Wenige Zentimeter Schnee und Schneematsch, sowie überfrierende Nässe drohen auf den Straßen für eine Rutschpartie zu sorgen.

17:14 Uhr: Der Betrieb am Airport Hamburg normalisiert sich! Ab 18 Uhr sollen sämtliche Abfertigungen wieder möglich sein. Es wird aber voraussichtlich noch einige Stunden dauern, bis sich der Flugbetrieb wieder vollständig normalisiert hat. 104 von 400 An- und Abflügen mussten am Freitag gestrichen werden.

16:58 Uhr: Der Streckenabschnitt der Linie U1 zwischen Schmalenbek und Großhansdorf wird voraussichtlich erst wieder am Montag, 9. Dezember, in Betrieb genommen. Bis dahin ist ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Der in der Nacht zu Freitag aus den Schienen gesprungene U-Bahn-Waggon wird im Laufe des Sonnabends abtransportiert. Danach werden die notwendigen Gleis- und Brückenbauarbeiten durchgeführt.

16:38 Uhr: Den größten bislang bekannten Schaden in Mecklenburg-Vorpommern meldete mit mehr als 200.000 Euro Stralsund: Dort riss der Sturm bei einem Discounter das Blechdach ab. Die Platten flogen von einer Fläche von rund 260 Quadratmetern vom Dach und fielen auf mindestens acht Autos auf einem Parkplatz. Im Marmorsaal des Hallenschwimmbades „Neptun“ in Rostock stürzte eine Deckenplatte zu Boden. „Wir sind glücklicherweise mit einem blauen Auge davon gekommen.

Vereinzelt kam es zu Stromausfällen. Rund 10.000 Haushalte waren betroffen. An der Küste werden in Verbindung mit Schauern immer noch orkanartige Böen zwischen 100 und 110 Stundenkilometer erwartet. Für weite Teile des Landes gelten noch bis 18.00 Uhr Unwetterwarnungen. Zusätzlich können Schneeschauer zu Behinderungen führen. Die Scandlines-Fähren auf der Linie Rostock-Gedser sollten bis zum Abend im Hafen bleiben. Auch nach Hiddensee war die Fährverbindung nach wie vor unterbrochen.

16:17 Uhr: Auf der Strecke der Linie S1 zwischen Blankenese und Klein Flottbek fahren Busse statt Bahnen.

16:13 Uhr: Gute Nachrichten von der Nord-Ostsee-Bahn: Die Strecke zwischen Altona und Westerland ist wieder komplett freigegeben. Allerdings warnt die NOB, dass wegen „Xaver“ nicht abzusehen ist, wann die Bahnen wieder nach dem regulären Fahrplan verkehren. Aus Sicherheitsgründen wird weiterhin mit verminderten Geschwindigkeiten gefahren.

16:05 Uhr: Auf der A1 in Richtung Norden stauen sich rund 300 Lastwagen von der Anschlussstelle Heiligenhafen bis zur Rampe der Fehmarnsundbrücke. Grund ist ein umgekippter Sattelzug, der seit der Nacht die Brücke blockiert. Wegen der anhaltenden Windböen habe das Gespann noch nicht geborgen werden können, sagte ein Polizeisprecher. Der Fahrer des Sattelzuges war trotz Vollsperrung wegen des Orkans auf die Brücke gefahren und von einer Windböe umgeworfen worden. Die Brücke ist wegen des anhaltenden Sturms weiter vollgesperrt.

15:56 Uhr: Jetzt wird es eng auf Hamburgs Straßen: Die Polizei sperrt ab 16 Uhr die Elbchaussee. Das wird den Feierabendverkehr erheblich beeinflussen. Außerdem ist der Betrieb der Buslinien 36 und 39 betroffen.

15:33 Uhr: Die Polizei hat zahlreiche Straßen wegen Hochwassergefahr am Hafenrand, in der HafenCity und im Bereich Neuhof gesperrt, darunter auch die Große Elbstraße. Busse müssen diesen Bereich umfahren. Auf den entsprechenden Linien kommt es zu Beeinträchtigungen und Verspätungen.

15:27 Uhr: Der Fährbetrieb zu den nordfriesischen Inseln Amrum und Föhr ist wie angekündigt am Nachmittag erneut ausgesetzt worden. Grund ist eine erneute Sturmflut. Die Halligen werden den kompletten Freitag über nicht angefahren.

15:04 Uhr: Der Airport Hamburg ringt weiter mit der schwierigen Wetterlage. Die Abfertigung ist nur phasenweise möglich und muss wegen starken Sturmböen und heftigem Niederschlag immer wieder unterbrochen werden. Bis 18 Uhr bleibt die Wetterlage hier voraussichtlich unbeständig. Passagiere müssen weiter mit Flugausfällen und Verspätungen rechnen.

14:48 Uhr: Sylt berappelt sich nach einer stürmischen Nacht. „Das war die schwerste Sturmflut, die wir von der Dauer und vom Wasserstand her seit Jahrzehnten hatten“, sagte die Sylter Bürgermeisterin Petra Reiber. Die Promenade von Westerland wurde überflutet, Wellen schlugen über die Kante. In List stand der Fähranleger komplett unter Wasser. Auch in Keitum und Munkmarsch war viel Wasser aufgelaufen.

„In Keitum am Grünen Kliff bauen wir so etwas wie einen provisorischen Deich“, schilderte Reiber. Das Wasser sollte nicht in die dahinter liegende Siedlung laufen.

Auch auf Sylt steht eine weitere Flutwelle bevor, die soll aber nicht mehr so hoch ausfallen wie die vorige. „Vielleicht sind wir ja mit einem blauen Auge davongekommen“, sagte Reiber.

14:34 Uhr: In Hamburg hat sich die Lage vorerst weiter entspannt. Neue Sturmeinsätze sind laut Hamburger Feuerwehr nur noch vereinzelt zu verzeichnen.

14:20 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst verlängert seine Unwetterwarnung bis Freitagabend. Es sei weiterhin mit orkanartigen Böen mit über 100 Stundenkilometern (Stärke 11) zu rechnen sowie mit Behinderungen durch Schnee und Schneematsch.

14:15 Uhr: Die Einschränkungen im Bahnverkehr bleiben im Norden bestehen. Die Fernzüge von Hamburg Richtung Kiel, Flensburg, Husum und Dänemark sollten voraussichtlich den ganzen Freitag nicht fahren. Generell muss weiter mit Verspätungen gerechnet werden, teilte die Bahn mit.

14:05 Uhr: Die Behörden in Hamburg erwarten die nächste Sturmflutwelle nicht erst um 19 Uhr, sondern bereits um 18 Uhr, das Hochwasser wird mit etwa 5 Metern über Normal Null auf St. Pauli eintreten.

13:51 Uhr: Die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) hat ihren Betrieb im gesamten Streckennetz wieder aufgenommen. Auch zwischen Westerland und Hamburg-Altona verkehren wieder Züge. Allerdings müssen Reisende mit längeren Fahrzeiten, Verspätungen und weiteren Ausfällen rechnen. Die Züge von Sylt um 12:48 Uhr, 13:25 Uhr und 14:25 Uhr sind bereits mit Verspätung unterwegs, weil ein Baum auf die Gleise gestürzt ist. Aktuelle Entwicklungen gibt es hier.

13:47 Uhr: In Schleswig-Holstein hat „Xaver“ deutlich weniger Schaden angerichtet als befürchtet. „Wir haben mit Stand Freitagmittag im Vergleich zu Orkantief „Christian“ nur ein Zehntel so viele Schadensfälle“, sagte Pressesprecher Heiko Wischer von der Provinzial Nord Brandkasse. Bislang seien einige hundert Schadensfälle gemeldet worden.

Einige größere Schäden im Bereich von mehr als 20.000 Euro habe „Xaver“ allerdings auf Sylt angerichtet. Dort hatte der Deutsche Wetterdienst am Donnerstagabend Windgeschwindigkeiten von bis zu 148 Kilometer pro Stunde registriert.

13:33 Uhr: Der schwere Sturm legt auch die Oberliga in Hamburg lahm. Die Partie zwischen SV Rugenbergen und SV Halstenbek-Rellingen am Sonntag (11 Uhr) fällt ebenso aus wie die Spiele Oststeinbecker SV gegen Meiendorfer SV (13. Dezember, 19 Uhr) und VfL Pinneberg gegen SC Vier- und Marschlande (Sonnabend, 14 Uhr).

13:25 Uhr: Nach den schweren Sturmfluten an der Nordseeküste müssen sich am Wochenende die Bewohner an den Ostseeküsten Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns auf Hochwasser einstellen. Schuld ist der sogenannte Badewanneneffekt. Bei Sturm aus Westen oder Nordwesten wird das Wasser der Ostsee von den Küsten weggedrückt. Lässt der Wind nach, schwappt das Wasser wieder zurück. „Doch dieser Schwingungseffekt wird oft überschätzt“, sagte der Leiter des Vorhersagedienstes des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Stephan Dick, am Freitag. Die direkte Windeinwirkung habe meist den größeren Anteil an einer Ostsee-Sturmflut, sagte er.

13:10 Uhr: Innensenator Michael Neumann spricht den Einsatzkräften ein großes Lob aus: “Sie waren zu jedem Zeitpunkt einsatzbereit und haben Großartiges für unsere Stadt geleistet“, sagte Neumann. Die Abläufe zwischen allen beteiligten Stellen hätten sich mehr als bewährt, so Hamburgs Innensator.

Im Verlauf der Sturmflutphase rückte die Hamburger Feuerwehr bis Freitagvormittag zu 602, die Polizei zu 162 wetterbedingten Einsätzen aus. Die Sperrung am Hafen wurde zunächst aufgehoben, heute Abend wird der Bereich im Zuge einer erneuten Sturmflutwarnung aber voraussichtlich wieder geräumt.

12:51 Uhr: Trotz einer Spitzengeschwindigkeit von Tempo 155 hat „Xaver“ auf dem Brocken im Harz kaum Schaden verursacht. Es gebe den einen oder anderen umgestürzten Baum, sagte ein Polizeisprecher in Goslar. Im Oberharz setzte teilweise kräftiger Schneefall ein. Auf Torfhaus wurden am Freitag 30 Zentimeter Neuschnee gemessen, in Braunlage knapp 20 Zentimeter. Die Straßen seien aber frei, hieß es bei der Polizei. Nur vorsichtshalber bleibe der Oberharz für den Schwerlastverkehr gesperrt. „Das ist aber ganz normal im Winter“, sagte ein Sprecher.

Auch im Nationalpark sind nach Angaben der Verwaltung bisher keine nennenswerten Schäden bekanntgeworden. Die Landesforsten berichteten ebenfalls, dass „Xaver“ in den Wäldern keine Probleme verursacht habe.

Auf dem Brocken gab es Schneeverwehungen. Es herrschten winterliche Bedingungen.

12:36 Uhr: In der urigen Kneipe „Zum Schellfischposten“ unweit des Fischmarktes gibt sich Uwe Müller trotz nasser Füße gelassen. „Jetzt wird hier wenigstens mal ausgemistet“, sagt Müller, dessen Frau die Kneipe betreibt. In der Hand hat er einen Stapel komplett durchnässter Zeitschriften. Sie klatschen in den Papierkorb.

Der „Schellfischposten“ liegt höher als die gefluteten Gebäude direkt am Wasser. Dennoch sind Boden, Stühle und einige Bänke nass geworden. Die Kellertreppe zu den Toiletten ähnelt einem Tauchbecken. Und in der Küche ruht Elbewasser in einigen Biergläsern. Das Klavier wurde mit Seilen angehoben. „Das scheint überlebt zu haben“, sagt Müller.

Außergewöhnlich ist die Naturgewalt dennoch, auch für hartgesottene Hafenbewohner. „Es ist diesmal schon sehr hoch“, sagt Heike Julitz. Sie steht hinter der schützenden Mauer am Fischmarkt und blickt auf die Wasserfläche, aus der gerade noch die Laternenköpfe herausragen. „Wir sind extra früher aufgestanden, um uns das anzusehen“, sagt Julitz.

„Es ist doch im Grunde nichts passiert“, sagt Hinrich Schulze, der seit 35 in Hamburg lebt und Fotos macht. Bei früheren Sturmfluten seien noch vergessene Autos vorbeigeschwommen. Offensichtlich haben die Warnungen der Behörden diesmal viel Gehör gefunden.

12:33 Uhr: Der Bahnverkehr im Norden ist weiterhin eingeschränkt. Der Fernverkehr von und nach Schleswig-Holstein sowie nach Dänemark sei noch eingestellt, ebenso der Sylt-Shuttle zwischen Niebüll und Westerland. Im Regionalverkehr seien die Fahrzeiten auf vielen Strecken aufgrund verminderter Geschwindigkeiten länger als geplant. Die Bahn versucht, als Ersatz auf gesperrten Strecken Busse einzusetzen.

Der Abschnitt Elmshorn-Itzehoe ist nicht befahrbar, die Regionalbahnen pendeln aber zwischen Hamburg-Hauptbahnhof und Elmshorn. Zwischen Wrist und Kiel gibt es ebenso eine Sperrung wie zwischen Kiel und Eckernförde. Auch auf der Strecke Hamburg-Neumünster-Flensburg kann die Bahn nicht durchgängig fahren. Die Linie Husum-St. Peter-Ording sollte voraussichtlich bis zum Mittag gesperrt bleiben.

12:18 Uhr: „Xaver“ schafft es in die Geschichtsbücher: Die nächtliche Flut war die zweithöchste Sturmflut in der Hamburgischen Geschichte. Nur die Flut von 1976 sei noch heftiger aufgelaufen, hieß es bei der Innenbehörde. Am Freitagmorgen wurde im Hamburger Hafen ein Wasserstand von 6,09 Meter über Normal Null erreicht, 1976 waren es 6,45 Meter. Bei der verheerenden Sturmflut von 1962 lag der Pegel bei 5,70 Meter über Normal Null.

12:05 Uhr: Die Innenbehörde warnt vor der nächsten Sturmflutwelle! Für 19:02 heute Abend liegt eine amtliche Gefahrenmeldung vor einer schweren Sturmflut vor, das Hochwasser wird mit etwa 5 Metern über Normal Null auf St. Pauli eintreten. Im Laufe des Nachmittags müssen erneut Teile des Hafens gesperrt werden, sagte Behördensprecher Frank Reschreiter: „Aber es sind viel weniger Sperrungen als in der vergangenen Nacht.“

11:59 Uhr: Auf den Halligen macht sich nach der Orkan-Nacht langsam Erleichterung breit. „Die Nordseewellen hatten wir vom Fenster in Augenhöhe, sagt Heinrich Hinrichsen, Bürgermeister von der größten Hallig Langeneß. „Wir hatten keine Angst, aber man empfindet doch Respekt vor den Naturgewalten.“ Einige Wellen schwappten über die 4,60 Meter hohe Warft. Doch die Schotten am Hauseingang verhindern, dass Wasser eindrang. „Für den Fall hatten wir noch im Haus zusätzlich Sandsäcke als Schutz.“

Eine Schrecksekunde gab es im Hotel „Anker's Hörn“ an der besonders gefährdeten Nordwestspitze von Langeneß. Der heftige Nordweststurm drückt eine mit Holzbrettern geschützte zweiflügelige Fenstertür auf, tosender Wind zieht durchs Haus, bis sich Helfer von innen gegen das Fenster stemmten und es mit Holzbrettern verschließen konnten.

Auch die Bewohner auf der benachbarten Hallig Hooge sind ohne Wassereinbruch davongekommen. „Niemand hat nasse Füße bekommen, alles ist gut gelaufen, jetzt können wir Plätzchen backen“, sagt Erco Jacobsen, Leiter des Touristikbüros Hooge.

11:49 Uhr: Die Sperrung der Linie U1 zwischen Ochsenzoll und Fuhlsbüttel Nord ist wieder aufgehoben.

11.41 Uhr: Im Hafen sorgt „Xaver“ weiter für Beeinträchtigungen. Für außergewöhnlich große Schiffe gilt weiter ein Fahrverbot. Der Betrieb im Hafen laufe aber inzwischen normal, sagte ein Sprecher der Hafenbehörde HPA. „Die Schiffe, die hier sind, werden auch schon wieder abgefertigt.“ An der Infrastruktur des Hafens, an Gebäuden und Schiffen seien bislang keine größeren Schäden festgestellt worden. „Wir sind froh und glücklich, dass nicht mehr passiert ist.“

Vom Fahrverbot betroffen sind rund 30 Schiffe. Bei einer Windstärke von 7 erreicht dürfen Schiffe, die länger als 330 Meter oder breiter als 45 Meter sind, weder in die Elbe ein- noch auslaufen.

11:31 Uhr: Auch in der Hauptstadt wütete der Orkan: Der Weihnachtsbaum vor dem Schloss Bellevue, dem Amtssitz von Bundespräsident Joachim Gauck, wurde in der Nacht zu Freitag von heftigen Windböen umgerissen.

11:25 Uhr: Der „Brennpunkt: Orkan über Norddeutschland“ war mit 7,71 Millionen Zuschauern sowie einem Marktanteil von 23,9 Prozent bundesweit die meistgesehene Sendung des gestrigen Tages.

11:19 Uhr: Die nordfriesischen Inseln Amrum und Föhr sind wieder erreichbar. Die ersten Fähren von den Inseln sind um 10.45 Uhr gestartet, wie eine Sprecherin der Reederei W.D.R am Vormittag sagte. Von Sylt kommen Besucher und Anwohner noch nicht wieder mit dem Auto zurück aufs Festland.

11:17 Uhr: Der Fährverkehr im Hamburger Hafen läuft wieder weitgehend normal. Fast alle Anleger könnten angesteuert werden, sagte ein Sprecher des Fährlinien-Betreibers Hadag.

11:14 Uhr: Eine riesige Eiche ist auf den Schulhof der Grundschule Bindfeldweg in Niendorf gefallen. Verletzt wurde niemand.

11:10 Uhr: Die U1 muss kurzfristig zwischen Ochsenzoll und Fuhlsbüttel Nord aufgrund von Baumfällarbeiten gesperrt werden.

11:08 Uhr: Der Isemarkt in Harvestehude ist am Freitagvormittag wie leergefegt. Wo sich sonst ein Stand an den anderen reiht und viele Hamburger für das Wochenende einkaufen, herrscht gähnende Leere. Nur jeder vierte Händler ist erschienen.

11:02 Uhr: Auch im Keller des Hamburg Dungeon steht das Wasser. Der Betrieb geht weiter.

10:45 Uhr: Der Zweitligist FC St. Pauli spielt am Freitagabend um 18.30 Uhr beim FC Erzgebirge Aue (Liveticker auf abendblatt.de). Nach den Schneefällen der vergangenen Nacht bittet Aue seine Fans, heute beim Schnee-Schippen zu helfen.

10:33 Uhr: Auch die Weihnachtsmärkte in Hamburg haben am Freitag wieder geöffnet.

10:24 Uhr: Der Hamburger Winterdom wird heute wieder geöffnet. Das Feuerwerk ist für den Abend jedoch abgesagt.

10:20 Uhr: Die Bahnstrecke Hamburg-Berlin ist unterbrochen. Einige Bäume waren auf die Gleise gestürzt, wie ein Bahnsprecher am Morgen in Berlin mitteilte. Ab Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern würden die Fahrgäste mit Busse weiter nach Hamburg gebracht. Die am Vormittag abfahrenden Fernzüge auf der Linie Hamburg-Berlin würden bis auf weiteres umgeleitet.

10:11 Uhr: Im Zugverkehr in Schleswig-Holstein kommt es weiterhin zu Beeinträchtigungen. Der Streckenabschnitt Elmshorn - Itzehoe ist gesperrt. Die Regionalbahnen pendeln zwischen Hamburg Hbf/Altona und Elmshorn. Auch die Strecke Kiel – Hamburg ist zwischen Wrist und Kiel unterbrochen. Die Züge pendeln zwischen Hamburg Hbf und Wrist. Reisende von und nach Kiel nutzen die Züge über Lübeck bzw. Bad Oldesloe. Zwischen Hamburg – Neumünster - Flensburg verkehren ebenfalls keine Züge. Ab sofort ist die kostenlose Sondertelefonnummer (0 8000) 99 66 33 für Reiseauskünfte geschaltet. Aktuelle Informationen gibt es außerdem auf www.bahn.de und den mobilen Services der Deutschen Bahn.

10:04 Uhr: Durch eine Oberleitungsstörung im Hamburger Hauptbahnhof können alle Züge aus Richtung Büchen den Hamburger Hauptbahnhof nicht anfahren, teilte die Bahn mit. Die Züge des Nahverkehrs in Richtung Lübeck beginnen und enden in Ahrensburg.

10:00 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet in der Hansestadt den ganzen Freitag über mit Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 90 Kilometern pro Stunde. Am Freitagabend wird eine weitere Sturmflut in Hamburg erwartet – mit allerdings deutlich niedrigeren Wasserständen.

9:53 Uhr: Wegen des Orkantiefs über Norddeutschland hat die Lufthansa 70 weitere Flüge abgesagt.

9:47 Uhr: Auch die Insel Sylt hat es schwer getroffen: „Xaver“ zog mit mehr als 180 Kilometern pro Stunde über die Insel. Ein Schutzwall wurde beschädigt. Am Freitagmorgen stehen im Ortsteil Keitum zwei Straßen unter Wasser.

9:39 Uhr: Orkan „Xaver“ richtet auch im Landkreis Stade schwere Schäden an. Polizei und Feuerwehr musste zu 260 sturmbedingten Einsätzen ausrücken.

9:35 Uhr: Das Bundesschifffahrtsamt in Rostock hat für den gesamten Bereich der deutschen Ostseeküste eine Sturmflutwarnung ausgesprochen.

9:24 Uhr: Der Orkan hat auch Auswirkungen auf den Tourismus in Hamburg. Einige Hotels und auch Stadtführer berichten, Gäste hätten ihre Buchungen storniert.

9:08 Uhr: Nach der Sturmflut in Hamburg gibt die Innenbehörde Entwarnung. Es besteht für die Bevölkerung keine Gefahr mehr. Einige Stadtgebiete bleiben weiterhin gesperrt, bis das Wasser abgelaufen ist und die Straßen und Plätze frei geräumt sind.

9:04 Uhr: Die Wochenmärkte in Eimsbüttel sollen heute regulär stattfinden. Es werden jedoch weniger Händler erwartet.

8:55 Uhr: Auch das Miniaturwunderland kämpft gegen die Flut: „Wir saßen mit sechs Mann im Wunderland und haben versucht die Keller trocken zu halten“, schreiben Mitarbeiter auf ihrer Facebook-Seite. „Hat nicht geklappt!“ Die Technik sei jedoch verschont geblieben.

8:42 Uhr: Oberleitung unterbrochen: Zwischen Lüneburg und Hamburg verkehren derzeit keine Züge.

8:41 Uhr: Am Freitag bleiben alle staatlichen allgemeinbildenden Schulen in Hamburg geschlossen. An den Grundschulen findet jedoch eine Betreuung der Kinder statt. An der Grundschule Hoheluft machen es sich die Kinder gemütlich und nutzen den Tag zum gemeinsamen Lesen.

8:32 Uhr: Die Strecke der U1 ist nur noch zwischen Schmalenbeck und Großhansdorf weiterhin gesperrt. „Der Rest läuft wieder“, teilte ein Sprecher der Hochbahn mit.

8:28 Uhr: Das durch das Unwetter gefährdete Bundesliga-Spiel zwischen Werder Bremen und dem FC Bayern München kann am Sonnabend stattfinden. Orkantief „Xaver“ hat das Bremer Weserstadion in der Nacht verschont.

8:22 Uhr: Die Nordwestbahn und der Metronom haben den Zugverkehr wieder aufgenommen. Verspätungen und Teilausfällen sind jedoch möglich.

8:19 Uhr: Die Elbe erreicht schon fast die S-Bahn-Brücke zwischen Harburg und Wilhelmsburg. Einzelne Bäume stehen komplett unter Wasser.

8:10 Uhr: In Stralsund hat der Orkan das Blechdach eines Discounters abgerissen. Die Platten flogen vom Dach und stürzten auf geparkte Autos. Schaden: 200.000 Euro.

7:58 Uhr: Die Feuerwehr Hamburg ist seit Donnerstagmorgen zu 476 wetterbedingten Einsätzen ausgerückt. Derzeit ist die Feuerwehr vor allem in der HafenCity damit beschäftigt, Gebäude zu schützen und Keller leer zu pumpen. Insgesamt verlief die Nacht für die Feuerwehren weniger dramatisch als bei Sturmtief „Christian“ Ende Oktober, hieß es. In Schleswig-Holstein. Die Feuerwehr in Schleswig-Holstein rückte zu mehr als 2000 Einsätzen aus. Die meisten sturmbedingten Einsätze wurden aus den Kreisen Pinneberg, Dithmarschen und Steinburg gemeldet (insgesamt 738).

7:57 Uhr: Fährlinie 62 hat den Betrieb wieder aufgenommen. Auch Finkenwerder wird angefahren. Die Schiffsführer entscheiden jedoch auf Sicht, welche Anleger bedient werden.

7:44 Uhr: Erst eine Maschine ist an diesem Freitagmorgen auf dem Flughafen Hamburg gelandet: eine TAP aus Lissabon. Alle anderen Flüge wurden gestrichen. Die heftigen Windböen verhindern Starts und das Enteisen der Maschinen, das aus Sicherheitsgründen bei diesen Temperaturen notwendig wäre. Wie eine Flughafen-Sprecherin dem Abendblatt sagte, sei noch nicht abzusehen, wann überhaupt am Morgen eine Maschine startet. Die meisten Airlines hätten vorsorglich die Flüge gestrichen. Die Passagiere sollten die Homepage des Flughafens checken sowie ihre Fluggesellschaften kontaktieren.

7:40 Uhr: Der Fischmarkt und einige Straßen entlang der Elbe wurden in der vergangenen Nacht überschwemmt. Ein Altersheim war vom Wasser eingeschlossen. Rund 300 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

7:38 Uhr: Die Strecke Cuxhaven-Hamburg ist ebenfalls gesperrt. Ein „unregelmäßiger Busnotverkehr“ wurde eingerichtet.

7:35 Uhr: Zahlreiche Züge fallen auch wegen gesperrter Brücken zwischen Hamburg-Harburg und dem Hauptbahnhof aus.

7:34 Uhr: Die S-Bahn-Strecke der S3 zwischen Hamburg und Stade ist komplett gesperrt.

7:30 Uhr: Der Fährverkehr auf der Elbe wurde vorübergehend eingestellt.

7:25 Uhr: In Schleswig-Holstein ist der Fernverkehr eingestellt, dazu gehören auch die grenzüberschreitenden Verbindungen nach Dänemark. Es verkehren keine Fernverkehrszüge zwischen Hamburg und Westerland(Sylt) / Flensburg / Kiel / Puttgarden (-Kopenhagen). Durch Bäume im Gleis musste am Morgen auch die Strecke Hannover–Hamburg kurzfristig voll gesperrt werden. Die Züge werden umgeleitet. Die Sperrung soll gegen 10 Uhr aufgehoben werden. Auch in Niedersachsen sind sowohl Regional- als auch Fernverkehr in Teilen gesperrt.

7:22 Uhr: Der erste reguläre Flug sollte um 7:15 Uhr vom Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel Richtung London abheben. Alle anderen Abflüge wurden morgens gestrichen. Hier erfahren Sie, ob ihr Flieger heute abhebt.

7:20 Uhr: Der Regionalverkehr der Bahn nach Kiel, Neumünster und Itzehoe ist eingestellt, sagte ein Bahn-Sprecher dem Abendblatt.

7:04 Uhr: Die lieben Kollegen von „Spiegel online“ und „Spiegel“ kommen erst mit Verzögerung in das neu gebaute Haus in der Hafencity. Die Polizei hat die Zugänge zur Hafencity abgesperrt, das Wasser schwappt hoch. Erst nach dem Kontrollieren der Hausausweise können die Mitarbeiter ins Gebäude.

6:49 Uhr: An den Landungsbrücken befinden sich über hundert Menschen, die einfach das Spektakel der Überschwemmungen anschauen wollen. Auch an anderen Punkten entlang der Elbe stehen Hamburger und blicken auf den überlaufenden Strom.

6:42 Uhr: Der Scheitel einer der schwersten Sturmfluten der vergangenen Jahrzehnte hat Hamburg am frühen Freitagmorgen erreicht. „Die Wasserstände fallen bereits wieder“, sagte Thomas Butter von der Hamburger Innenbehörde. Die sehr schwere Sturmflut erreichte einen Wasserstand der Elbe von fast vier Metern über dem Mittleren Hochwasser (6,09 Meter über Normal Null).

6:33 Uhr: Die Strecke der U1 ist zwischen Volksdorf und Großhansdorf ist weiterhin gesperrt. Ein Ersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet. Nach aktuellen Informationen der Hochbahn wird die Strecke auch im Laufe des Tages nicht wieder in Betrieb genommen werden können.

6:26 Uhr: Seit 6 Uhr morgens hat der Flughafen in Hamburg die Abfertigungen wieder aufgenommen. Es kommt jedoch weiter zu Verspätungen. Einige Flüge in der ersten Tageshälfte sind zudem gestrichen worden.

6:22 Uhr: Orkantief „Xaver“ hat trotz hoher Windgeschwindigkeiten bislang nur kleinere Schäden in Norddeutschland angerichtet. Die Hamburger Innenbehörde warnte aber vor einer sehr schweren Sturmflut in der Hansestadt. Das Wasser werde am Freitagmorgen gegen 6.30 Uhr auf 6,10 Meter über Normalnull (NN) steigen, sagte ein Sprecher.

1:45 Uhr: Ein Zug der Linie U1 ist in Großhansdorf (Kreis Stormarn) gegen einen umgestürzten Baum gefahren und entgleist. Die Retter holten sechs Menschen aus dem Zug der U1, sagte ein Polizeisprecher. Einer von ihnen wurde leicht verletzt. Das Triebfahrzeug sei bei dem Unfall gegen einen Brückpfeiler gestoßen.

1:40 Uhr: Laut des Deutschen Wetterdienstes verlagert sich der Schwerpunkt des Orkantiefs allmählich nach Osten. An den Küsten und im norddeutschen Binnenland muss auch am Freitag mit schweren sturm- und orkanartigen Böen gerechnet werden. Dazu gibt es kräftige Schneeregen-, Schnee- und Graupelschauer. Vorübergehend kann es starke Glätte durch Schneematsch und Graupel geben.

1:25 Uhr: Die Polizei in Bremen und im Nordwesten Niedersachsens berichtet von einigen umgestürzten Bäumen, abgenickten Ästen, umgefallenen Gerüsten und Baustellenabsperrungen oder herabstürzenden Dachziegeln. Bei Unfällen gab es vereinzelt Verletzte. In der Nähe von Hannover wurde ein Mann schwer verletzt, als ein Auto durch eine Windböe in den Gegenverkehr gedrückt wurde.

In Cuxhaven halten die Deiche bisher stand. In der Stadt wurde der Höchststand der Sturmflut mit 3,50 Metern über dem mittleren Hochwasser in den frühen Freitagmorgenstunden erwartet.

1:10 Uhr: Die Bahn hat weitere Züge gestrichen, die in der Nacht zwischen Nord- und Süddeutschland verkehren sollten. „Natürlich ist der Norden deutlich stärker betroffen als der Süden“, sagte eine Bahnsprecherin. So fiel beispielsweise der Nachtzug zwischen Hamburg und Zürich aus. Auch auf der Verbindung zwischen Berlin und München stand die Nachtbahn still. Die Strecke Hannover – Bremen sei wegen Unwetterfolgen komplett gesperrt.

0:57 Uhr: Auf der Nordseeinsel Sylt bleibt die Lage weiter angespannt. Nördlich von Keitum drohte in der Nacht zu Freitag ein Deich zu brechen, konnte mit Sandsäcken aber stabilisiert werden. Das Wasser steigt nach wie vor und erreichte einen Stand von drei Metern über dem Mittleren Hochwasser. Die Windböen nehmen hingegen etwas ab. Unter Beobachtung steht vor allem der Mövenbergdeich in List auf Sylt. Bisher habe es dort aber keine Zwischenfälle gegeben.

Zwischen 1.30 Uhr und 3 Uhr erwarten die Einsatzkräfte den Scheitelpunkt der Flut. „Die Einsatzkräfte sind geschafft. Im Moment ist die Lage ruhig. Wir harren der Dinge“, sagte Gabriele Gotthardt, Leiterin des Ordnungsamts auf Sylt. Die Anwohner verhielten sich „sehr vernünftig“. „Die meisten sind zu Hause. Viele haben sich mit Lebensmitteln eingedeckt und müssen nicht aus dem Haus“, sagte Gotthardt weiter.

0:32 Uhr: Schnee und Graupel ziehen über Hamburg und Umgebung. In Mecklenburg-Vorpommern behindert Glätte den Straßenverkehr. Die Bundesstraße 96 musste zwischen Neubrandenburg und Neustrelitz voll gesperrt werden, weil nach Polizeiangaben nahe der Ortschaft Blumenholz ein abgebrochener Ast die Fahrbahn blockierte. Auch die Bäderstraße zwischen Hinrichshagen und Graal-Müritz (Landkreis Rostock) war wegen umgeknickter Bäume und abgebrochener Äste nicht befahrbar.

Im Großraum Schwerin kam es zu zwei Unfällen auf schneeglatten Straßen. Menschen seien nicht verletzt worden. In Jabel (Mecklenburgische Seenplatte) rutschte ein Lastwagen nahe einem Bahnübergang in einen Graben und beschädigte die Schrankenanlage. Im Zusammenhang mit Orkantief „Xaver“ zählte das Polizeipräsidium Rostock am Donnerstag 77 Einsätze im Westen des Landes.

0:10 Uhr: Das Emssperrwerk bei Gandersum wurde geschlossen. „Es ist eine Schließung, wie sie im Sturmflutplan vorgesehen ist“, sagte ein Sprecher des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Das 476 Meter breite Bauwerk an der Flussmündung zwischen den Dörfern Gandersum und Nendorp (Kreis Leer) soll bei Sturmfluten und Überschwemmungen das Nordseewasser ausschließen, damit es nicht die Ems landeinwärts rollt.

0.00 Uhr: Auf dem höchsten Berg Norddeutschlands, dem Brocken im Harz, hat Orkantief „Xaver“ eine Spitzengeschwindigkeit von 155 Kilometern pro Stunde erreicht. Dort reagierte man gelassen: „Das ist nichts Besonderes für unsere Verhältnisse“, ließ die Wetterstation verlauten. Außerdem habe es Schneeverwehungen gegeben.