Das Hamburger Abendblatt startet eine große Fragebogen-Aktion unter dem Motto „Was wird aus Hamburg?“. Die Ergebnisse werden auf dem Hamburger Fortschritts-Camp präsentiert.

Der Volksentscheid über den Rückkauf der Energienetze in Hamburg dürfte am Sonntag deutlich spannender werden als die Bundestagswahl: In einer aktuellen Umfrage des Hamburger Abendblatts gaben 50,2 Prozent an, gegen den Rückkauf stimmen zu wollen. 49,8 Prozent wollen mit Ja stimmen, also dafür, dass Hamburg alles unternimmt, um die Netze wieder in seinen Besitz zu bekommen.

Die Frage nach dem Wahlverhalten beim Volksentscheid war Bestandteil des großen Fragebogens "Was wird aus Hamburg?", der in der vergangenen Woche im Hamburger Abendblatt veröffentlicht wurde. Bis Freitag, 12 Uhr, hatten genau 2568 Personen online und per Brief abgestimmt.

Soll Hamburg die Energienetze zu 100 Prozent zurückkaufen? Werden die Hamburger genügend an politischen Entscheidungen beteiligt, die die Entwicklung dieser Stadt prägen? Und braucht Hamburg für seinen Hafen wirklich eine weitere Vertiefung der Elbe? Mit der Frage, was wir in unserem Leben unter Fortschritt verstehen, beschäftigt sich nach dem Debüt im vergangenen Jahr zum zweiten Mal eine Zukunftswerkstatt auf Kampnagel, die in der kommenden Woche in Hamburg beginnt. Das seit Jahren als fortschrittlich gepriesene Mantra des Wachstums um jeden Preis steht auf dem Prüfstand. Vor diesem Hintergrund sucht das Abendblatt Antworten auf die Frage, die viele Hamburger zunehmend bewegt: Wie soll das Leben in dieser Stadt in den nächsten Jahren aussehen?

Dafür brauchen wir Ihre Hilfe: Auf dem Fragebogen finden Sie zehn aktuelle Fragen zu Hamburg. Bitte kreuzen Sie pro Frage entweder „Ja“ oder „Nein“ an. Wenn Sie den Fragebogen aus der gedruckten Ausgabe ausschneiden, senden Sie ihn per Brief an diese Adresse: Hamburger Abendblatt, Chefredaktion, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg. Auch anonyme Zuschriften werden berücksichtigt.

Die Ergebnisse der Umfrage sollen auf dem Fortschritts-Camp „.vernetzt#“ präsentiert werden, das vom 25. bis 28. September auf Kampnagel stattfindet. Die Tagung, die von der „Zeit“-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius initiiert worden ist, richtet sich nicht nur an ein Fachpublikum oder Vertreter der Wissenschaft, sondern steht jedermann offen. Der Eintritt ist bis auf die Tanz- und Filmprogrammpunkte frei. Als prominenter Gast wird der britische Wirtschaftshistoriker Lord Robert Skidelsky, Autor des viel diskutierten Buchs „Wie viel ist genug?“, auf Kampnagel erwartet.

Schwerpunkte der Diskussionsrunden, Vorträge und Workshops sind die Themenfelder Fortschritt, Technik, Wissenschaft im digitalen Zeitalter, Zusammenleben, Demokratie und politisches Engagement. So wird die Schriftstellerin Juli Zeh mit dem ehemaligen Vorstandsmitglied und Sprecher des Chaos Computer Clubs, Andy Müller-Maguhn, über die Zukunft des Internets diskutieren. Ein Vortrag samt Diskussion beschäftigt sich aber auch mit städtebaulichen Visionen für Hamburg und stellt unter anderem die Frage, was eine Stadt fortschrittlich und lebenswert macht. Lesen Sie dazu auch das dem heutigen Kulturteil beiliegende vierseitige Special „.vernetzt#. Das Fortschritts-Camp 2013“.

Wir sind sehr gespannt auf Ihre Antworten!