Die Einführung freier Tage während des Ramadans und des islamischen Opferfestes wäre „ein wichtiges integrationspolitisches Zeichen“, meint der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland.

Essen/Berlin. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland fordert gesetzliche Feiertage für Muslime. Es wäre „ein wichtiges integrationspolitisches Zeichen“ und würde „die Toleranz in unserer Gesellschaft“ unterstreichen, wenn die Bundesländer solche Feiertage einführen würden, sagte der Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek den Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe (Donnerstagsausgabe).

Er schlug je einen Tag während des Ramadans und des islamischen Opferfestes vor. Dabei gehe es nicht um arbeitsfreie Tage für alle Bürger, betonte Mazyek. Doch wären die Feiertage in der Arbeitswelt von Vorteil: So könnten bei der Polizei Muslime für Kollegen einspringen, die an Ostern frei nähmen, sagte Mazyek.

Nordrhein-Westfalens Sozialminister Guntram Schneider (SPD) sagte den Zeitungen, er halte eine Ausweitung der gesetzlichen Feiertage für „wirtschaftlich nicht finanzierbar“. Eine sinnvolle Lösung könne eher so aussehen, „dass die Betriebe ihren nicht-christlichen Mitarbeitern an deren höchsten gesetzlichen Feiertagen Urlaubstage gewähren bzw. ausgleichsfrei geben, dort wo es Arbeitszeitkonten gibt“.

Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach sieht dagegen für muslimische Feiertage „weit und breit keine Notwendigkeit“. Deutschland habe „keine islamische Tradition“, die bisherigen religiösen Feiertage seien in einer christlichen-abendländischen Tradition entstanden, sagte Bosbach den WAZ-Zeitungen.