Mehr grünes Augenmaß

28. Februar/1. März: Verlierer der wachsenden Stadt und 400 Bäume sollen neuem Sportpark weichen

Immer mehr Kleingartenflächen mussten und müssen dem entfesselten Wohnungsbau weichen, dabei sind gerade diese vor dem Hintergrund des Klimawandels und für den Erhalt der Artenvielfalt in einer Stadt so wichtig. Gleichzeitig wird in dem nebenstehenden Artikel über gedankenlose schnelle Massenfällungen von 400 Bäumen für den Sportpark Bahrenfeld berichtet. Die anhaltende Zerstörung der Natur durch das Abholzen von Bäumen und Buschwerk in Grünflächen überall in Hamburg führt zur weiteren Versiegelung und Verschandelung unserer ehemals grünen und schönen Stadt. Selbst die verbliebenen Grünflächen und Parkanlagen sind inzwischen deutlich gelichtet – beim Grün heißt die Zukunft: „Hamburg light“. Die negativen Auswirkungen der Naturvernichtung auf die Artenvielfalt, auf Rückzugsmöglichkeiten für Vögel und Kleintiere, aber auch auf das Stadtklima, werden sich erst in einigen Jahren deutlich zeigen. Warum kann Hamburg nicht mit „grünem Augenmaß“ wachsen?

Norbert Schelper

Bewerbung läuft falsch

28. Februar/1. März: ‚Olympia verschärft die Spaltung der Stadt‘

Olympia ist ein herausragendes sportliches Ereignis, so wie auch die Fußballweltmeisterschaft, ohne Frage. Dennoch, in einem Punkt läuft etwas ganz falsch. Wie ist es dazu gekommen, dass sich die möglichen Austragungsorte bei den Veranstaltern bewerben müssen? Sollte das nicht umgekehrt sein? Sollten nicht die Veranstalter sich bei der Stadt, in der sie auftreten wollen, mit einem wunderbaren Konzept bewerben? Dann wäre es auch ganz selbstverständlich, dass derjenige die Kosten trägt, der auch den Gewinn macht – wie das ja wohl auch bei anderen Veranstaltungen der Fall ist.

Tom Schoeps

Überheblich und provozierend

27. Februar: Schäuble ist ‚fassungslos‘ über die Griechen. Interview von Varoufakis empört den Minister

Ich bin fassungslos über Schäuble und Co. Haben Politiker ein so dickes Fell, dass an ihnen alles abprallt? Diese beiden Polit-Kasper behandeln die Euro-Minister überheblich und provozierend. Von Varoufakis als „Wirtschaftsprofessor“ hätte ich eine bessere Kinderstube erwartet. Ich glaube weder an den Weihnachtsmann noch an den Osterhasen. Aber an eine Zurückzahlung des Geldes glaube ich auch nicht. Das Geld wäre besser angelegt für Obdachlose und Flüchtlinge.

Klaus-J. Schneider

Heim mit Familienanschluss

28. Februar/1. März: Nordstrand: Caritas schließt Kinderheim

Im September 2007 bin ich hochschwanger auf Nordstrand in das Kinder- und Jugendhaus St. Franziskus eingezogen. Schwere Zeiten lagen damals hinter mir, doch hier in diesem Heim fand ich ein Zuhause und eine neue Familie, die sich gegenseitig stützt, auch über die Zeit des Aufenthaltes hinaus. Im Oktober 2007 kam meine Tochter auf die Welt. Bis Juni 2009 haben wir wie andere junge Mütter auch gemeinsam in der Einrichtung gelebt. Ich habe dort meinen Hauptschulabschluss gemacht und mache nun eine Ausbildung. Es war eine schöne Zeit für mich und meine Tochter. Es ist auch heute noch ein Stück mein Zuhause, und die Kinder und Jugendlichen dort sind in meinem Herzen. Für alle, die dort leben,und für die Einrichtung kämpfen wir jetzt gemeinsam mit anderen und hoffen, dass uns viele unterstützen. Es kann doch nicht sein, dass diese Einrichtung nun geschlossen wird, weil „es sich nicht rechnet“. Wo bleibt da die christliche Nächstenliebe?

Nadine Steinberg

Judenhass nicht dulden

27. Februar: Juden sorgen sich um ihre Sicherheit

Danke für diesen Artikel. Wir neigen alle dazu, die Juden, die hier leben, mit der Politik Israels gleichzusetzen. Das ist beschämend. Es kann nicht sein, dass eine friedliche Minderheit, die hier lebt, solchen Bedrohungen ausgesetzt ist. Die Lösung ist nicht, dass unsere jüdischen Mitbürger keine Kippa mehr tragen, sondern dass judenfeindlichen Mitbürgern klar gemacht wird, dass man so etwas in Deutschland nicht duldet.

Lisa Müller

Zu viele Menschen betroffen

27. Februar: Bankraub legt alle Züge lahm. Mann überfällt Volksbank-Filiale in der Hamburger Innenstadt

Als Betroffener dieser Aktion, der über 45 Minuten in der HafenCity warten musste und nicht nach Hause kam, frage ich mich nach der Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahme. Denn in dieser Zeit ist die Hauptzeit der Pendler, die zu einem Großteil durch den Hauptbahnhof fahren müssen. Das heißt, es waren Tausend Menschen betroffen, um potenziell einen Bankräuber zu stoppen, der vermutlich schon gar nicht mehr in einer U-Bahn saß.

Heiner Reder

Erträgliche Umwelt für alle

26. Februar: ‚Keine Stadtbahn, schnelle Elbvertiefung‘. Hamburgs Wirtschaft macht Druck bei anstehenden Koalitionsverhandlungen in der Stadt

Die Herren aus der Wirtschaft wollen das Wahlergebnis anscheinend nicht zur Kenntnis nehmen und gefallen sich als Warner vor einer umweltfreundlichen Politik. Aber nicht nur Grüne, sondern auch die SPD möchten eigentlich eine gesunde und erträgliche Umwelt für alle. Es geht jetzt nicht mehr allein um Diktate aus der Wirtschaft, sondern vor allem um ein lebenswertes Dasein in unserer Stadt. Bei der Elbvertiefung sollte bedacht werden, dass es mit Wilhelmshaven bereits einen guten Hochseehafen gibt, der für die ganz großen Schiffe einbezogen werden kann. Und wenn es um den expandierenden Flughafen geht und die Flugzeuge, die über viel zu viele Wohngebiete hinwegdröhnen: Es gibt noch andere Flughäfen wie Lübeck, die einbezogen werden können – und dies auch wollen. Ein so großer Flughafen inmitten einer Millionenstadt wie Hamburg ist nicht mehr zeitgemäß.

Karin Wagner