Eine Glosse von Edgar S. Hasse

Von den Amerikanern kann man vieles lernen. Zum Beispiel, wie man einander wirklich gut zuhört, damit nichts in Vergessenheit gerät. Oder jene amerikanische Herzlichkeit, die zwar ein bisschen oberflächlich, aber in jeder Situation und jedem Menschen angemessen ist.

Selbst beim nahenden Weihnachtsfest haben uns die Amerikaner einiges voraus. Seit Jahren wünschen sie sich nicht mehr „fröhliche Weihnachten“, sondern frohe Ferientage. Happy Holidays eben und nicht „Merry Christmas“.

Während die Deutschen zum Christfest noch ausdrücklich fröhliche Weihnachten (also „geweihte Nächte“) meinen und möglicherweise damit Andersgläubige wie Muslime, Buddhisten und Hindus vor den Kopf stoßen könnten, üben sich die Amis in politischer Korrektheit.

Zum Glück hält nun der amerikanische Wunsch nach glücklichen Ferientagen rund um das Fest aller Feste Einzug in Hamburg. Eine Modekette mit schwedischen Wurzeln übermittelt uns in großen Lettern auf der Schaufensterscheibe in der City „Happy Holidays“. Damit spart das Unternehmen etliche Ausgaben, denn der Schriftzug lässt sich bestimmt in den kommenden Sommerferien wieder verwenden.