Über eine gelesene Messe, fortschrittliche Fußballspieler mit Acht-Stunden-Tagen und die Fremdsprachenkenntnisse der Hamburger

Willkommen zurück! „Mich und meine Welt“ gibt es heute an dieser Stelle wieder, während die Verbrauchermesse „Du und Deine Welt“ leider nie wieder aus der Pause zurückkehrt. Damit ist die größte Tupperparty der Stadt abgefeiert – nach 59 Jahren. Das Format sei einfach „nicht mehr zeitgemäß“, sagt Messe-Chef Bernd Aufderheide. Was er damit auch meint: Die Ausstellung rund um Gemüsebürstchen, Grillzangen und Gedöns hat den Haushalt der Hamburg Messe und Congress GmbH nicht gerade ordentlicher gemacht, sie war schlicht seit Jahren ein Zuschussgeschäft.

Die Lichter sind auch beim FC St. Pauli ausgegangen, denn da sind nach mehr als 25 Jahren die bekannten Flutlichtmasten abgerissen worden. Nun sieht es auch fußballerisch gerade ziemlich düster aus bei der abstiegsgefährdeten Truppe, weshalb Trainer Thomas Meggle seinen Kiez-Kickern jetzt einen Acht-Stunden-Tag verordnet hat. Das ist sehr fortschrittlich, wenn man bedenkt, dass die älteste Forderung der Arbeiterbewegung in Deutschland erst seit 1918 gesetzlich verankert ist. Die Jungs sollen ab sofort auch mal einen „normalen Arbeitstag“ erleben. Oder im Meggle-Klartext: „Ich will kein Rumgesülze mehr. Fresse halten und ackern.“ Wie gesagt, normaler Arbeitstag eben.

Als leuchtende Vorbilder können unsere Sportsfreunde aus Stellingen leider auch mal wieder nicht herhalten, denn beim HSV läuft es ja ebenfalls nicht rund. Dessen Übungsleiter Joe Zinnbauer hat seine Profis deshalb nach der Niederlage in Wolfsburg gebeten, besonders selbstkritisch zu sein. Ausnahmsweise also auch mal sich selbst gegenüber. Van der Vaart & Co. sollten ihre jeweilige Leistung bewerten. Das dürfte sehr interessant gewesen sein. Nullen gibt es ja gar nicht im Schulnotensystem...

Dafür hat die Summe, die aus Berlin überwiesen wird, einige Nullen. Der Bund beteiligt sich nämlich mit 21 Millionen Euro an der kompletten Sanierung des Alten Elbtunnels. Diesbezüglich hatte man ja bisher in die Röhren geguckt und festgestellt: Es ist einfach zu teuer, das Wahrzeichen instand zu setzen. Jetzt gibt es aber Licht und mehr im Tunnel, was wir unserem schwarz-roten Dream-Team in Berlin, Rüdiger Kruse (CDU) und Johannes Kahrs (SPD), zu verdanken haben. Ganz anders, aber wie gewohnt, ist die Lage bei den Deichtorhallen. Deren Sanierung wird zwei Millionen teurer. Dafür dauert sie dann länger. Das erinnert doch irgendwie an die Elb... richtig, same procedure.

Dabei ist dies durchaus verständlich, also gemeint ist diese englische Formulierung. Denn wir Hamburger sprechen die Fremdsprache im bundesweiten Vergleich sehr gut, wie der Bildungsträger Education First in einer groß angelegten Studie mit 750.000 Befragten in dieser Woche herausgefunden hat. Well, wie soll es auch anders sein, wenn man zwischen HafenCity, Airport und „change here for town hall und Alster boat trips“ unterwegs ist. Ach so, und die O2 World haben wir ja auch noch. Da boxt sich am heutigen Sonnabend Klitsch.k.o. vor ausverkaufter Halle über die Runden. Machen Sie es einfach wie der Champion: Bleiben Sie aufrecht!

Ein heiteres Wochenende!

Ihre Vanessa