SPD sollte genau überlegen

22. Oktober: „Rot-Rot-Grün: SPD-Basis soll ,Wahnsinn‘ stoppen“ und „Das ist der Untergang der SPD in Thüringen“

Am 21./22. April 1946 erfolgte im Ost-Berliner Admiralspalast die Vereinigung von SPD und KPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), 43 Jahre später will der Genosse Ramelow, Partei Die Linke, Nachfolgepartei der ehemaligen SED, in Thüringen das Amt des Ministerpräsidenten einnehmen. Herr Bodo Ramelow bringt seine ehemaligen Paradesoldaten, IM Spitzel usw. gleich mit. Was tut sich da die hundertjährige SPD nun zum zweiten Mal an? Vor 25 Jahren brach das kommunistische SED-Unrechtland mit dem gesamten Ostblock zusammen. Es ist schon mehr als bemerkenswert, wie das Thüringer Volk alles vergessen hat. Die Wiederaufrichtung der runtergekommenen ehemaligen DDR hat Billionen gekostet. Die SPD sollte mal im Geschichtsbuch 1945 bis 1989 nachlesen, ehe sie zum zweiten Mal einen Landesteil in den Ruin mitführt.

Wolfgang Schwaneberg

Neues ruhig wagen

Warum nicht auch hier einmal eine neue Koalition wagen und die Verlässlichkeit der Linkspartei auf die Probe stellen? Auch in Stuttgart gibt es, nachdem man viele Jahre den Grünen vielfach die Befähigung zu vernünftiger Politik abgesprochen hat, einen Ministerpräsidenten der Grünen. Darüber hinaus gibt es in verschiedenen Gemeinden seit einiger Zeit Mehrheitsregierungen mit den Linken, deren heutige Kandidaten man aufgrund ihres Alters ja wohl nicht zu den Stützen des Unrechtsstaates DDR zählen kann.

Dieter Martens

Kritik ernst nehmen

23. Oktober: „Wie viel Westen braucht die Welt?“

Ihr Artikel greift ein Thema auf, das gerade aufgrund der Krisenherde auf unserem Planeten höchst aktuell ist. Sein Hochmut könnte den Westen zu Fall bringen. Also ist es wichtig, die Stimmen der Kritiker der westlichen Gesellschaftsordnungen ernst zu nehmen. Systeme, die sich dem Hinterfragen ihrer selbst und Veränderungen verweigern, dümpeln ihrem Untergang entgegen. Anstatt verbal das Schwert von einem hohen Ross gegen andere Staaten zu schwingen, sollten die Verantwortlichen aus den Entwicklungen und Thesen der Theoretiker lernen. Ihre Ausführungen regen zum Nachdenken an.

Christiane Mielck-Retzdorff

Dünger auf eigenem Beet

23. Oktober: „Deutschlands erstes Du-Dorf“ und „Bremer dürfen Asche Verstorbener in ihrem Garten verstreuen“

Was haben Bremen und Rodenäs gemeinsam? Sie machen sich Luft, sie räumen auf mit dem verkrustetem Weltbild einiger Ewiggestriger, die meinen, das war schon immer so bzw. ihre Pfründe nicht verlieren wollen! Warum in aller Welt soll ich nicht die Möglichkeit bekommen, die Asche meiner Lieben in meinem Garten zu verstreuen, Totenruhe, Totenehre? Was ist denn mit der Totenruhe auf unserem heiß geliebten Ohlsdorfer Friedhof, der von Tausenden Pkw als Durchgangsstraße genutzt wird, täglich! Auf dem sich Radfahrer tummeln und nach Herzenslust Wettrennen veranstalten, von den Hundehaltern, die mal schnell Gassi gehen, ganz zu schweigen. Wenn das Totenruhe sein soll, dann möchte ich dort nicht liegen, lieber bin ich Dünger auf meinen Beeten. Der Tod ist etwas Allgegenwärtiges, wir sollten ihn auch als solches sehen, daher halte ich mich an Bürgermeister Jörg Nissen aus Rodenäs und werfe ein „Du Olaf, mach mal bitte“ ein. Vielleicht wacht man auch in Hamburg einmal auf.

Uwe Bestmann

Radfahrer auf die Straße!

21. Oktober. „Behörde lässt Radfahrer auf die Straße“

Fahrräder sind Fahrzeuge und gehören somit auf die Fahrbahn. Sie sind dort sicherer, werden besser von Autofahrern gesehen und kommen dort zügig voran. Mischnutzung von (zu schmalen) Fußwegen führt vermehrt zu Störungen und Unfällen und repräsentiert die Verkehrspolitik der 60er-Jahre. Die Zeiten, als Fahrräder ein beliebter Sonntags-Zeitvertreib waren, sind lange vorbei, sie sind heute eine gesunde, günstige, die Umwelt schonende Alternative zu Städte und Straßen verstopfenden Autos. Vorbei sind auch die Zeiten, da Autofahrer das alleinige Recht auf die Verkehrswege der Städte beanspruchen konnten. Wir sind im 21. Jahrhundert angekommen, das Denken vieler Autofahrer leider noch nicht.

T. Tiemann

Bus holpert über Betondeckel

22. Oktober: „Hohn, Spott und hohe Kosten – der Verkehrsinselirrsinn“

Mit Begeisterung habe ich Ihren Artikel gelesen. Als langjähriger Einwohner Othmarschens konnte ich die circa zwei Monate dauernde Umarbeitung der Ampelkreuzung Liebermannstraße/Bernadottestraße in eine „Mini-Verkehrsinsel“ verfolgen, die an Geldverschwendung und Irrsinn nicht mehr zu übertreffen ist: Konnte der relativ geringe Verkehr bisher zügig über die Ampel abgeleitet werden, so quält er sich heute um das Mini-Rondell entlang sinnlos breiter nicht benutzter Fahrradwege. Unser Bus Nr. 15 hat wegen seiner Größe keine Chance, den mittigen runden und erhöhten Betondeckel zu umfahren, sondern holpert zwangsweise bei seinem rechtwinkligen Abbiegen im Schritttempo direkt darüber. Der Stadt muss es offensichtlich sehr gut gehen, solchen Schwachsinn zu bezahlen und das noch mit „Busbeschleunigung“ zu verargumentieren.

Dr. Gerd Hänel

Kuriose Sichtweise

Kennen Sie den: Stoßen in Hamburg ein Auto und eine Verkehrsinsel zusammen. Hinterher steht in der Zeitung: Schuld an dem Zusammenstoß war die Verkehrsinsel.

Bernd Dieter Schlange

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