Eine Glosse von Alexander Schuller

Es ist eine kluge Entscheidung, dass die Touristikmanager unserer Stadt verstärkt den ausländischen Gast ins Visier nehmen. Dazu wurden auf dem jüngsten Tourismustag vielversprechende Maßnahmen vorgestellt – doch die wirklich interessanten Maßnahmen wurden offenbar bewusst verschwiegen! Sie sind in einem geheimen Acht-Punkte-Plan zusammengefasst, der jedoch erst nach der Bürgerschaftswahl im kommenden Jahr veröffentlicht werden sollte – und der dem Abendblatt jetzt vorliegt.

Und so soll Hamburg die gastfreundlichste Stadt der Welt werden:

1. Hadag-Fähren dürfen an Wochenenden und Feiertagen nur noch ausländische Passagiere befördern.

2. Straßen- und Hinweisschilder sind künftig sechssprachig.

3. Durchsagen im öffentlichen Personennahverkehr erfolgen neben Englisch auch auf Chinesisch, Russisch und Arabisch.

4. Ausländische Touristen in Bussen und Bahnen haben immer einen Sitzplatzanspruch.

5. Krankenhäuser führen den Montag und Dienstag als „Tage des barzahlenden Patienten“ ein; Einheimische können jedoch in absoluten Notfällen medizinische Hilfe erwarten.

6. Die Stadt erhebt eine Zwangsumlage in Höhe von zehn Prozent des Mobilfunkumsatzes, um ein kostenloses und flächendeckendes WLAN-Netz für ausländische Touristen zu finanzieren.

7. Alle Bezirksämter bieten Gastfreundschaftskurse an. Die Teilnahme ist für alle Bürgerinnen und Bürger zwischen 18 und 65 Jahren Pflicht.

8. Ausländer dürfen knöllchenfrei parken, auch in Ein- und Ausfahrten sowie auf P+R-Parkplätzen.