Die Messe WindEnergy feierte eine eindrucksvolle Premiere

Vier Tage lang öffnete sich von Dienstag bis Freitag in Hamburg das Tor zu einer neuen Energiewelt. Bei der ersten Messe WindEnergy ging es nicht nur um Windturbinen, die mittlerweile an Höhe die Türme von Kathedralen überragen. Vor allem zeigte die Messe bei ihrer Premiere, welche Bausteine nötig und welche Fortschritte möglich sind, um regenerativ erzeugte Energie zur Grundlage unserer Versorgung mit Strom, Wärme und Kraftstoffen zu machen.

Die Erzeugung von Strom aus Windturbinen wurde bei der Messe erklärt, aber auch dessen Speicherung in Form von Wasserstoff, in Batterien oder als Gebäudewärme. Die Offshore-Windkraftindustrie wiederum kam in ihrer gesamten Bandbreite auch deshalb zur Geltung – von Werften und Häfen über Turbinenhersteller bis zu spezialisierten Reedereien –, weil etliche Unternehmen nach der vorangegangenen Schiffbaumesse SMM ihre Stände gleich in Hamburg gelassen hatten. Bei der noch jungen Offshore-Windkraft wurde deutlich, wie die Branche die bisher noch hohen Kosten für Windstrom vom Meer in den kommenden zehn Jahren um mehr als ein Drittel senken will. Noch billiger als bislang schon wird dann der Strom aus Windkraftanlagen an Land sein, deren Technologien denen der Offshore-Windkraft um 20 Jahre voraus sind.

Leider ist die WindEnergy eine reine Fachmesse. Spannend wäre es, breite öffentliche Diskussionen im Rahmen dieser Leistungsschau zu führen: darüber, welche Innovationskraft Unternehmen, Universitäten und Institute aus aller Welt der Entwicklung erneuerbarer Energien und ihrer Infrastruktur widmen. Oder darüber, welche rasanten Fortschritte bei der Verbesserung von Anlagen zu sehen sind, vom Windkraftwerk bis zum Elektrolyseur, der Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Strom aus Windturbinen, umgewandelt in Wasserstoff, eingesetzt in den Brennstoffzellen von Automobilen, mit Wasserdampf als Abgas – bei der WindEnergy wurde diese technologische Kette sicht- und greifbar. Wer meint, die deutsche Energiewende sei ein Irrweg, sollte sich jetzt schon die Termine der Windmessen in Husum 2015 und in Hamburg 2016 in den Kalender schreiben.