Warum niemand Bahnhof versteht, RTL-Moderator Florian König verwirrt war und was in Hamburg etwas länger dauert

Als in dieser Woche die Pläne für den Neubau in Diebsteich bekannt wurden, hat leider niemand Bahnhof verstanden. Dafür „Hundehütte“. Wie eine tierisch hässliche Bretterbude werde der neue Fernbahnhof aussehen, fürchtet Oberbaudirektor Jörn Walter. Das habe das einst selbstständige und stolze Altona nun wirklich nicht verdient. Zumal man im Bezirk von einer gläsernen Konstruktion wie in Berlin-Spandau geträumt hatte. Nur noch schöner, versteht sich. Die Deutsche Bahn hat, ausnahmsweise mal ohne Verzögerung, gleich mit einer Durchsage auf das Problem reagiert: „Da sind Bahnsteige, da kommt ein Dach drauf und fertig.“ Das sei nun mal die schlichte Lösung.

Schlichte Lösungen sind nun nicht die Sache des innovativen Unternehmers Arne Weber, der ja auch gern mal mit dem Einfall um die Ecke kommt, zwischen der Felseninsel von Helgoland und der vorgelagerten Düne einfach mal ein bisschen Land aufzuschütten. Jetzt hat der Harburger ein neues Leuchtturmprojekt: Er will das Wohnen revolutionieren – in Form von Wohnpilzen, die in jeden Science-Fiction-Streifen passen, aber nach Webers Meinung auch prima an die Elbe, nach Miami oder Dubai. Nun hat im Leben alles seinen Preis, der für die runde Wohnung in luftiger Höhe liegt bei zwei Millionen Euro. Da muss man es entweder wie Saga-Chef Lutz Basse machen, der lukrative Nebenjobs hatte, oder wie Oliver Kreuzer. Der war als Sportchef beim HSV gegangen worden und hatte gegen die plötzliche Freizeit geklagt. Außergerichtlich hat man sich in dieser Woche geeinigt: Sieg für Kreuzer, er wird fast zwei Jahre weiterbezahlt.

Apropos Fußball. Unsere Nationalelf hat sich in der EM-Qualifikation zum Sieg gedudelt. Sie erinnern sich, das waren die Sportclips, die am Sonntagabend bei RTL zwischen der Werbung und vor diesem seltsamen „Espresso-Interview“ mit Jogi Löw liefen. Moderator Florian König wirkte auch ein bisschen verwirrt. Wahrscheinlich, weil niemand Champagner spritzte, wie er das aus der Formel 1 kennt. Gab aber ja auch keinen Grund bei dem mauen 2:1 gegen die Schotten. Die haben wiederum andere Sorgen und wollen sich von England trennen. Wie in einem schlechten Film zieht das Königreich, das nicht verlassen werden will, jetzt einen miesen Joker: „Du kannst nicht gehen. Ich bin schwanger.“ Ja, Kate und William erwarten ihr zweites Kind.

Vorher steht ja oft die Hochzeit. Das Standesamt Altona und der Michel gehören übrigens zu den bundesweit (!) schönsten Orten für Trauungen. Die schlechte Nachricht: Scheidungen dauern in Hamburg mittlerweile sieben Monate. Zügig soll es dafür jetzt mit dem Umbau des Rathausmarktes losgehen: Eine „repräsentative Tourismusinformation“ soll her, damit die Gäste nicht so orientierungslos durch die Stadt irren. Kann aber im Prinzip nicht mehr passieren, die Stadt ist ja seit dieser Woche gläsern. Alles lässt sich einsehen – nur eben nicht die nächste Straßenecke. Mit Sicherheit werden demnächst wieder viele Reisende in unsere Stadt kommen, denn die Werbung läuft weltweit im Kino. Der Thriller „A Most Wanted Man“ ist am Donnerstag angelaufen. In der Hauptrolle: Philip Seymour Hoffman. Und vor allem Hamburg ...

Ein heiteres Wochenende!

Ihre Vanessa