... aber wissen sie auch, wie der Mann der Kanzlerin heißt? Zwei Umfragen, fünf Sterne und eine Kirche, die ihren Standpunkt ändert

Dass der Papst in den Himmel gehoben wird, geschieht in unserer protestantisch geprägten Kaufmannsstadt nun wirklich selten. In dieser Woche ist es aber tatsächlich passiert: Johannes Paul II., dem der Künstler Jozek Nowak ein 300 Kilogramm schweres Denkmal aus Bronze gesetzt hat, ist von der St.-Ansgar-Kapelle per Kran an die Südseite des St.-Marien-Doms gehievt worden. Was einmal wieder eindrucksvoll beweist: Die katholische Kirche ändert im Laufe der Jahre sehr wohl manchen Standpunkt.

Im Bezirk Mitte ist dieser Tage insgesamt viel in Bewegung. Zudem ist ein, zumindest monetärer, Segen in Aussicht, hinter dem allerdings nicht wenige einen teuflischen Plan wittern: Zehn Millionen Euro wollen der Seilbahnbauer Doppelmayr und der Musicalkonzern Stage Entertainment an soziale Einrichtungen spenden – allerdings nur, sofern schon bald gläserne Gondeln über die Elbe schaukeln und die umstrittene Anlage zwischen St. Pauli und Steinwerder gebaut werden darf. Sie erinnern sich: Am 24. August stimmen die 200.000 Bewohner des Bezirks darüber ab. Von Stimmenkauf könne nun um Gottes willen nicht die Rede sein, so die potenziellen Geldgeber, man wolle nur etwas zurückgeben ... Bekommen haben sie aber ja noch nix, das Projekt ist weiterhin in der Schwebe, was an sich für so eine Seilbahn ja nur konsequent ist.

Högscht eindeutig ist dagegen das Bekenntnis unseres Vier-Sterne-de-luxe-Bundestrainers Jogi Löw: Der Weltmeister („Ich bin so motiviert wie am ersten Tag!“) geht in die Verlängerung. Wechselgerüchte gab es in dieser Woche dagegen um einen Ein-Sterne-Koch: Ali Güngörmüs vom Le Canard nouveau ziehe es zurück nach München, wo er ein Lokal in der Innenstadt übernehme, hieß es. Letzteres stimmt zwar, doch Hamburg bleibt er auch treu. Seinen Vertrag an der Elbchaussee habe er bis 2030 verlängert, versicherte der 37-Jährige. Geschlossen ist dagegen – nach rechtlichen Streitereien um säumige Mieten – die wahrscheinlich beliebteste Turnhalle der Stadt: Stammgäste des Lokals an der Langen Reihe müssen sich ihre Ringe an den Hüften jetzt leider woanders antrainieren. Und schon sind wir vom Brot bei den Spielen: 73 Prozent der Hamburger befürworten laut einer repräsentativen Umfrage eine mögliche Bewerbung der Stadt für die Olympischen Spiele 2024 oder 2028. Erstaunlich ist, dass die Männer dabei auch die finanziellen Risiken sportlich sehen, während eher die Frauen meinen, man müsse die Kosten im Blick behalten. Alles wie im wahren Leben.

Eine weitere Umfrage hat in dieser Woche ebenfalls für Schlagzeilen gesorgt: Es ging dabei um den Bekanntheitsgrad von Angela Merkels Ehemann. Ja, man könnte fast meinen, es sei Sommer. Aber nein, der Mann heißt Sauer – was allerdings eben nur 28 Prozent der Bundesbürger wissen.

Wenn die Kanzlerin also in den nächsten Tagen bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth erscheint, zur Eröffnung am Freitag war sie terminlich verhindert, dann können Sie gleich aufklären, wer das „Phantom der Oper“ neben der mächtigsten Frau des Landes wirklich ist ...

Ein heiteres Wochenende!

Ihre Vanessa