Bei der Vermarktung haben manche Teams richtig Probleme - sie dürfen das HSV-Emblem nicht für die Werbung nutzen. Da kann die Raute schon mal von Nachteil sein. Ein Kommentar von Achim Leoni.

Vor einiger Zeit glaubten die HSV Stealers, einen guten Fang gemacht zu haben. Ein Handwerksbetrieb hatte sich bereit erklärt, das Baseball-Bundesligateam mit einem dreistelligen Betrag zu unterstützen. Doch dazu ist es nie gekommen: Der HSV-Vermarkter Sportfive hatte ein etliche Seiten langes Vertragswerk aufgesetzt, das es dem Unternehmen unter anderem untersagte, mit dem Vereinsemblem zu werben. Der Sponsor in spe zog seine Zusage verschreckt zurück.

Gewiss, viele kleinere Sportarten ziert es, mit dem etablierten Markennamen des HSV aufzutreten. Dem Handball-Sport-Verein Hamburg war anfangs allein die Nutzung der Raute 100.000 Euro jährlich wert. Inzwischen dürfte dieser kleinere HSV schon durch seine Erfolge in die Marke einzahlen. In der Führung des größten Hamburger Sportvereins aber scheint es nicht mehr viele zu geben, die in einem breiteren Angebot an Spitzensport einen Werbewert erkennen. Unter dem Druck von 100 Millionen Euro Verbindlichkeiten scheint jede noch so kleine Investition wie die in ein Tischtennis-Regionalligateam gefährdet zu sein.

Natürlich darf der HSV auch von seinen traditionsreichsten Abteilungen wie den Tischtennisspielern erwarten, dass sie sich wirtschaftlich weitgehend selbst tragen. Aber er sollte ihnen auf der anderen Seite bei der Vermarktung dann keine Knüppel zwischen die Beine werfen. Sonst kann die Raute sogar zur Last werden. Sollte es noch eines weiteren Arguments für die geplante Ausgliederung der Fußballprofis aus dem Verein bedurft haben, hat ihn der HSV jetzt geliefert.