Durch die Verbindung könnte man die Schönheit der Elbe erleben

Wer in Blankenese wohnt und über eine Kleinanzeigen-Internet-Plattform seine Suche nach den kleinen Schnäppchen geografisch auf wenige Kilometer eingrenzt, findet regelmäßig Angebote aus Cranz oder Buxtehude. Es sind eben nur wenige Kilometer über die Elbe – doch für die Menschen, Ausflügler und Touristen ist es mittlerweile eine viel weitere Distanz, die es zu überwinden gilt. Die Fähre zwischen Cranz und Blankenese fährt lange schon nicht mehr zuverlässig – und die Fährlinie zwischen Blankenese und den Landungsbrücken wurde 2005 von der städtischen Hadag sogar komplett eingestellt. Eine der schönsten Ecken an und auf der Elbe ist per Schiff daher kaum noch erlebbar, beklagt jetzt eine Interessengemeinschaft in Blankenese, die eine Wiederaufnahme der traditionsreichen Fährschifffahrt fordert.

Die Hadag begründete damals diesen Niedergang der Personenschifffahrt auf der Elbe mit dem Rückgang von Fahrgastzahlen. Inzwischen aber dürften sich die Zeiten reichlich geändert haben. Da ist zum einen der Tourismus und der Ausflugsverkehr in Hamburg. Immer neue Rekorde werden dabei vermeldet. Der Fluss und der Hafen gelten als die wichtigsten Magneten. Kaum vorstellbar, dass eine Weiterführung der Fährlinie bis Blankenese und damit entlang einer der schönsten Uferabschnitte nicht stark genutzt würde. Zudem aber ist auch im Berufsverkehr ein Wandel eingetreten. Immer mehr Pendler steigen um auf Bahn oder Rad. Auch dabei hätte die Ausweitung des Fährbetriebs auf der Elbe mit Sicherheit eine große Chance auf viele Fahrgäste. Der Betrieb muss allerdings zuverlässig sein; wenn es denn Probleme mit Wasserständen gibt, muss gebaggert werden.

Die Zeit ist eben reif für ein Umdenken. Doch bisher werden selbst private Vorstöße blockiert: Ein neuer Reeder auf der Elbe darf die Landungsbrücken nicht anlaufen, und auch die Pläne eines Unternehmers für ein flexibles Wassertaxi werden seit Jahren schon abgelehnt von den zuständigen Behörden. Schade, dass solche Ideen nicht mehr unterstützt werden in einer Stadt, die sich so ihrer Lage am Wasser rühmt.